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Baumeisterverband verliert eines seiner grössten Mitglieder

Die Hartmann-Gruppe verlässt den Graubündnerischen Baumeisterverband, wie Recherchen von RTR gezeigt haben. Die 600 Mitarbeiter starke Firma, will den Mitgliederbeitrag von 200'000 Franken pro Jahr lieber in die eigene Stärkung investieren.

Südostschweiz
20.07.18 - 16:39 Uhr
Wirtschaft
Baukartell
Büro Graubündner Baumeisterverband, fotografiert am 26.4.2018. Bild Marco Hartmann
Marco Hartmann

Der Graubündnerisch Baumeisterverband findet nicht zur Ruhe. Eine der grössten Baufirmen im Kanton, die Hartmann-Gruppe mit Sitzen St. Moritz und Chur und über 600 Mitarbeitern, hat den Austritt aus dem Verband erklärt, wie das rätoromanische Radio und Fernsehen RTR berichtet.

Verwaltungsratspräsident Markus Testa hat diese Meldung gegenüber der Nachrichtenagentur SDA bestätigt. Die Hartmann-Gruppe spare sich den Mitgliederbeitrag von 200'000 Franken, weil man sich mit dem Verband schon seit längerem nicht mehr einig war, wie die Gelder des Verbandes eingesetzt würden, so Testa weiter. Mit dem Preisabsprache-Skandal im Unterengadin habe der Austritt nichts zu tun, betonte er. Die Parteien bleiben im Gespräch.

Mit dem Geld soll die Firma gestärkt werden

Der Verwaltungsratspräsident bekräftigte ausserdem, dass die Auflagen zu Gunsten der Arbeitnehmer auch ohne Mitgliedschaft eingehalten würden. Der Landesmantel-Vertrag im Baugewerbe sei allgemeinverbindlich. Mit den 200'000 Franken, welche die Unternehmung mit dem Austritt aus dem kantonalen Verband einspart, sollen die Firma gestärkt und die Arbeitsplätze gesichert werden.

Vor zehn Jahren musste die Firma vier Millionen Franken Umsatz erwirtschaften, um den Verbandsbeitrag zu berappen, heute seien dafür 10 Millionen Franken notwendig. Testa: «Jeder Franken, der gespart wird, dient dem Erhalt der Firma.»

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