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Ein Teilchen, das Leben rettet

Die Churer Firma Polycontact stellt Mikroschalter für Gurtschnallen her. Sie beliefert Grosskonzerne wie Mercedes, Audi oder VW. CEO Hanspeter Gauer spricht über seinen «Lebensretter» und über die Expansion nach Rumänien.

Südostschweiz
14.07.18 - 12:00 Uhr
Wirtschaft
Die Churer Firma Polycontact rettet Leben.
Die Churer Firma Polycontact rettet Leben.
YANIK BÜRKLI

Wer kennt es nicht – das nervige Geräusch, wenn man unangeschnallt Auto fährt oder eine Tasche auf dem Beifahrersitz abstellt. Verantwortlich dafür ist die Churer Firma Polycontact. Diese stellt nämlich den kleinen Mikroschalter in der Gurtschnalle her, der merkt, ob jemand angeschnallt ist oder nicht.

Keine Raketenwissenschaft

Wie CEO Hanspeter Gauer gegenüber Radio Südostschweiz zugibt, sei das ganze keine Raketenwissenschaft. Die grosse Herausforderung für das Unternehmen bestünde vielmehr darin, kostengünstig und in einer grossen Stückzahl zu produzieren. Zudem müsse man eine hundertprozentige Prozess- und Qualitätssicherheit gewährleisten. Der Mikroschalter könne nämlich im Unglücksfall Leben retten.

Der Airbag in einem Auto ist mit dem Mikroschalter in der Gurtschnalle verbunden. Sobald also eine Person im Auto sitzt und angeschnallt ist, wird das erkannt. Der Airbag schaltet in diesem Fall weniger stark, als wenn sich bei einer Frontalkollision niemand auf dem Sitz befindet.

Unternehmensgrösse als Vorteil

Die Churer Firma ist weltweit tätig. Natürlich gebe es Konkurrenz auf dem Markt, meint Gauer. Der grosse Vorteil bei Polycontact läge aber in der Unternehmensgrösse. Diese sei mit den 110 Mitarbeitern in Graubünden und den 140 Mitarbeitern in Rumänien überschaubar. Das Ganze habe den Vorteil, dass man schnell und innovativ handeln könne. Der Markt sei schnelllebig und man müsse rasch reagieren können. Geschwindigkeit ist heute ein Schlüsselfaktor, so Gauer.

Rumänen sind ähnlich wie Rheinthaler

Warum aber Rumänien? Das Land befinde sich in der Europäischen Union. Dies bringe vor allem bei der Belieferung Vorteile. Zudem würden viele Autohersteller in Rumänien produzieren. So habe man stets kurze Lieferwege, begründet der Geschäftsmann. Ausserdem sei die Kultur in Rumänien der unserer ähnlich. Die Landsleute seien ehrgeizige und fleissige Leute – genau wie die Rheintaler. (stn)

CEO Hanspeter Gauer erzählt über sein Unternehmen.
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