Grosskino wird Fall fürs Bundesgericht

Es dauert noch etwas länger, bis in Chur West Filme über eine Grossleinwand flimmern können. Der Bau des geplanten Grosskinos der Baugesellschaft City West respektive der Domenig Immobilien AG stockt: Denn nachdem das Verwaltungsgericht des Kantons Graubünden Mitte Mai die Beschwerde von sieben Anwohnern der Raschärenstrasse abgewiesen hatte, zogen nun sechs Anwohner (eine Anwohnerin zog sich zurück) das Urteil an die nächste Instanz, ans Bundesgericht in Lausanne, weiter. Die Anwohner wehren sich offiziell gegen den Bau des Projekts entlang der Sommerausstrasse, im Hintergrund zieht mutmasslich aber jemand anderer die Fäden: die Kino Chur AG. Die Betreiber Markus und Rita Kalberer wehren sich seit Bekanntwerden des Projekts gegen den Bau des Grosskinos. Sie ermunterten die Anwohner, Beschwerde gegen das Projekt einzureichen.

Bundesrecht verletzt

Rita Kalberer war für eine Stellungnahme nicht erreichbar, dafür aber der Rechtsvertreter der sechs Beschwerdeführer, Urs Hofstetter aus Luzern. Auf die Frage, was der Grund für die Beschwerde sei, schrieb er per Mail: «Unsere Kanzlei ist der Auffassung, dass der angefochtene Entscheid des Verwaltungsgerichts des Kantons Graubünden Bundesrecht verletzt. Im Einzelnen verweisen wir auf die Beschwerde vom 13. Juni 2018.»

Weiterzug hat nicht überrascht

Romano Cahannes, Rechtsvertreter der Baugesellschaft City West, zeigte sich nicht überrascht ob des Weiterzugs des Urteils ans Bundesgericht. Unter anderem auch, «weil mutmasslich die Kino Chur AG dahintersteckt». Er schätzt, dass das Projekt sich jetzt wieder um rund ein Jahr verzögern wird. Auf die Frage, ob die Baugesellschaft City West über eine allfällige Schadenersatzklage gegen die Beschwerdeführer nachdenkt, antwortete Cahannes: «Dafür braucht es zwar sehr viel, aber wir prüfen, ob die Voraussetzungen dafür gegeben sind.»