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450 Tonnen weniger Kehricht 

Erneut lieferten die Bündner Gemeinden deutlich weniger Kehricht an den Gevag in Trimmis. Ein Ort sticht dabei besonders ins Auge. 

Patrick
Kuoni
22.06.18 - 18:04 Uhr
Wirtschaft
Kerichtverbrennung Gevag Trimmis Abfall Brennofen
OLIVIA ITEM

26'662 Tonnen Kehricht wurden im letzten Jahr aus Bündner Gemeinden in den Gevag nach Trimmis geliefert. Dies geht aus dem Geschäftsbericht 2017 des Gemeindeverbandes für Abfallentsorgung in Graubünden (Gevag) hervor, welcher am Freitag an der Delegiertenversammlung präsentiert wurde. Das sind ganze 450 Tonnen weniger als im Vorjahr. Alleine aus Chur wurde 271 Tonnen weniger Kehricht an den Gevag geliefert. Damit ist die Bündner Hauptstadt einer der Hauptfaktoren für diesen Abfallrückgang. 

Gleichzeitig nahm gemäss den Zahlen des Geschäftsberichtes im gleichen Zeitraum die Einwohnerzahl des Anlieferungsgebietesvon 95'237 auf 95'753 zu. Etwas weniger als die Hälfte der Bündner Bevölkerung liefern ihr Kehricht also inzwischen dem Gevag ab. 

Mehr «Biomasse»

Der Trend von immer weniger Gemeindekehricht hält schon seit einigen Jahren an. Dies zeigt ein Blick auf die Statistiken aus früheren Jahren: Ganze 2437 Tonnen weniger Kehricht kamen im Jahr 2017 im Vergleich zum Jahr 2010 zusammen. Eine mögliche Erklärung für diese Zahlen ist, dass die Menschen zunehmend ihre Abfälle besser trennen und somit weniger Material als Gemeindeabfälle bei der Kehrichtverbrennungsanlage landen. 

Eine starke Zunahme der Abfälle ist hingegen in der Kategorie «Biomasse» zu verzeichnen. Dabei handelt es sich um Laub aus der Strassenreinigung, Astwerk, Neophyten und Altholz. Insgesamt ganze 9601 Tonnen Biomasse wurden 2017 zusätzlich zum normalen Abfall verwertet. Das entspricht einer Zunahme von 2897 Tonnen gegenüber dem Jahr 2016. 

Viel Ausserkantonales

Gestiegen ist auch die Menge ausserkantonaler Abfälle, die nach Trimmis chauffiert wurden. 22013 Tonnen waren es 2017. 121 Tonnen mehr als im Vorjahr. In dieser Menge enthalten sind auch Abfälle aus Italien (mehr als 10 000 Tonnen) und aus dem Voralberg (über 7300 Tonnen). 

Gesamthaft wurden gemäss Jahresbericht 109 999 Tonnen Abfälle aus verschiedenen Bereichen in den Gevag nach Trimmis geliefert.

Patrick Kuoni ist Redaktor und Produzent bei Südostschweiz Print/Online. Er berichtet über Geschehnisse aus dem Kanton Graubünden. Der Schwerpunkt seiner Berichterstattung liegt auf den Themenbereichen Politik, Wirtschaft und Tourismus. Wenn er nicht an einer Geschichte schreibt, ist er als einer der Tagesverantwortlichen für die Zeitung «Südostschweiz» tätig. Patrick Kuoni ist in Igis (heutige Gemeinde Landquart) aufgewachsen und seit April 2018 fester Teil der Medienfamilie Südostschweiz. Mehr Infos

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Völlig "krank" finde ich von der GEVAG die Hochlobung, dass ein LKW aus Italien, der der GEVAG 23 Tonnen Abfall bringe mit Brennwert 10'000 Liter Heizöl, aber selber dabei 300 Liter Heizöl verpuffe (auch in unsere angeblich "reine Tourismus-Alpenluft", obwohl die WHO Dieselabgase mit Asbest gleichsetzt punkte Krebserzeugung) aus "ökologischer Sicht Nutzen bringe".
Was ist das ? Marketing at its worst?
Ab wann würde die GEVAG keinen "Nutzen" mehr erkennen? Wenn der Transport mehr frisst, als am Zielort damit verbrannt würde? DOPPELFEHLER würde man das im Tennis nennen. Das eine hat mit dem anderen nichts zu tun, ist nicht aufrechenbar!
Die aktuelle Ausgabe von SALDO (13. Juni 2018) Titelstory "Dreckschleudern Zementwerke", die wie die Kehrichtverbrennungsanlagen (KVA) Abfall und Giftstoffe (aber mit noch schlechteren Filtern, lascheren Gesetzesvorschriften) in unser aller Atemluft und Böden (dass sich das Churer Rheintal nicht für Bio-Anbau eigne, sagte mir eine Insiderin vor Jahrzehnten, trotzdem Bio-Produzenten z.B. in Untervaz) "spenden" auch in Nano"qualität" - wie grosszügig! Wir Churer dürfen uns "glücklich" schätzen, gleich zwei solcher Betriebe vor der Haustür zu haben. A13 und Waffenplatz Chur (während andere von Waffenplätzen wegziehen, baut Chur sogar in seine Richtung HIN) sind zwei weitere Highlights - oder wie man im unsäglichen Marketing-Neusprech in GR heute sagt: Leuchttürme - für die Weltmetropole des angeblich "schönsten Kantons der Schweiz", was ich genauso wie das ständig kolportierte "intakte Natur" nicht mehr hören kann, wenn ihr das wollt Leute, TUT doch mehr dafür - statt ständig immer noch mehr Auto/Motorrad zu fahren, Strassen zu bauen und die Overkillzivilisation ohne Turnaround voranzutreiben.

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