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Freileitung in Benken soll in den Boden verlegt werden

In den Gemeinden Benken, Tuggen und Schübelbach hat die Axpo Power AG das Plangenehmigungsgesuch zur Erdverlegung einer Freileitung und einer einhergehenden Leistungserhöhung eingereicht. Es gibt noch weitere Projekte in der Region.

Südostschweiz
18.06.18 - 20:57 Uhr
Wirtschaft
Stromleitungen, die sich markant durchs Linthgebiet ziehen, sollen Erdkabelleitungen weichen.
Stromleitungen, die sich markant durchs Linthgebiet ziehen, sollen Erdkabelleitungen weichen.
ZVG

Die Axpo Power AG will die Freileitungen (50/16 kV) zwischen Uznach und der Autobahn A3, Höhe Zürcher Ziegelei, durch eine neue, leistungsfähigere – knapp sieben Kilometer lange – Erdkabelleitung (110/16 kV) ersetzen. Das dafür notwendige Plangenehmigungsgesuch wurde Ende Mai im Amtsblatt publiziert und in den Gemeinden Benken, Tuggen und Schübelbach und aufgelegt.

Solche Spannungsumstellungen gehören zum Alltag der Firma. Gemäss Axpo ist man dabei, das bestehende Verteilnetz sukzessive für den Betrieb auf 110 kV umzustellen. «In der Region March/Höfe/südlicher Zürichsee ist die Spannungsumstellung 50 auf 110 kV noch nicht komplett erfolgt», heisst es. Es gebe weitere Leitungsstrecken in der Region, die noch umgebaut werden müssen. Doch weshalb macht die Axpo bei der Autobahn Halt und verlegt nicht auch die weiteren Kilometer Freileitungen bis zum Kraftwerk in den Boden? «Die bestehende Freileitung zwischen Autobahn und AKW Siebnen ist bereits mit 110 kV realisiert.» Zwar werde sie derzeit noch mit 50 kV betrieben, dies ändere aber, sobald die Axpo soweit ist.

Leitung ab Uznach zentrale Voraussetzung

Weshalb braucht es überhaupt eine Erdverlegung und einen Ausbau? «Das in der Region Südlicher Zürichsee/March/Höfe bestehende Netz stösst aufgrund des regionalen Wachstums zunehmend an seine Grenzen», heisst es vonseiten der Axpo. «Zur Gewährleistung der Versorgungssicherheit muss die Betriebsspannung von 50 auf 110 kV erhöht werden.»

Die Leitungsverbindung zwischen Uznach und Siebnen sei Teil dieses Projekts und eine zentrale Voraussetzung für die Umsetzung der Spannungsumstellung am ganzen südlichen Zürichsee. «Durch die Spannungsumstellung erhöht sich die Übertragungskapazität des Netzes – und die Netzverluste werden um 75 Prozent gesenkt.»

Ganz so bald werden die bestehenden 50-kV-Betonmasten aber nicht verschwinden. Denn der Abbruch auf diesem Abschnitt werde erst umgesetzt, wenn die Spannungserhöhung erfolgt ist und die Spannungserhöhung im gesamten Netzgebiet Südlicher Zürichsee March/Höfe umgesetzt ist und somit die neue Erdkabelleitung mit 110 kV betrieben werden kann. Es müssen also zuerst noch weitere Projekte in der Region realisiert werden. Wie lange dies dauere, sei schwierig zu sagen. «Es hängt vom Fortschritt der anderen Projekte in der Region ab. Die Axpo rechnet mit ein paar Jahren», schreibt sie in ihrer Antwort.

Einsprachen bis Ende Juni möglich

Die Kosten für den Ausbau (Investitions- und Betriebskosten) trägt die Axpo. Sie kann diese periodisch auf die Strombezüger (Energieversorgungsunternehmen, Stadtwerke, industrielle Betriebe) via jährlich festgelegtem Netznutztarif weitergeben. Noch wird aber nicht gebaggert, denn die Einsprachefrist läuft erst Ende Juni aus. Und die Axpo weiss: «Wir müssen auch bei einer Erdkabelleitung mit Einsprachen rechnen.» Ob welche eingegangen sind oder nicht, sagt die Axpo aufgrund des laufenden Verfahrens nicht.

Wann macht eine Verkabelung Sinn?
Welche Technologie – Freileitung oder Erdverkabelung – zum Einsatz kommt, hängt von vielen Faktoren ab. Eine Entscheidung wird nach sorgfältiger Prüfung und Abwägung von verschie- denen Aspekten hinsichtlich Umwelt, Raumentwicklung, Technik und Wirtschaft-lichkeit getroffen. Ausserdem müssen regionale und lokale Gegebenheiten berück-sichtigt werden. In Verteil-netzen auf der Nieder- und Mittelspannung hat sich die Technologie Erdverkabelung bewährt. Mit zunehmender Spannung jedoch erhöht sich deren Komplexität.

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