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Die RhB lässt den «Capricorn» auf die Schiene

An der 130. Generalversammlung der Rhätischen Bahn ist unter anderem der Name der neuen Flügeltriebzüge bekannt gegeben worden. Die Investitionstätigkeit war ausgesprochen hoch.

Südostschweiz
08.06.18 - 16:08 Uhr
Wirtschaft

Am Freitag fand in Pontresina die 130. Generalversammlung der Rhätischen Bahn (RhB) statt. Dabei sind Stefan Engler als Präsident sowie die Mitglieder Paul Blumenthal, Tarzisius Caviezel und Andreas Thöny in ihren Ämtern bestätigt worden, heisst es in einer Medienmitteilung der Rhätischen Bahn.

Neu ins Gremium gewählt wurden ausserdem Martin Bütikofer, Dr. Renzo Simoni und Grossrätin Vera Stiffler. Verabschiedet wurden Heinz Dudli und Benno Burtscher, die beide wegen der Amtszeitbeschränkung zurücktreten mussten sowie Hans-Jürg Spillmann, der altersbedingt ebenfalls zurückgetreten war.

Erfolgreiches Jahr hinter sich

Die über 400 anwesenden Aktionärinnen und Aktionäre konnten des Weiteren von einem sehr erfolgreichen Geschäftsjahr 2017 Kenntnis nehmen, wie es weiter heisst. Denn die RhB erzielte einen Jahresgewinn von 1,2 Millionen Franken. Sowohl beim Personenverkehr als auch beim Güterverkehr und beim Autoverlad war eine höhere Nachfrage zu verzeichnen.

Demgegenüber sei die Investitionstätigkeit auch 2017 sehr hoch gewesen: Insgesamt 228 Millionen Franken wurden investiert. Eine Auswertung zeige, dass dabei rund die Hälfte der Wertschöpfung bei Unternehmungen in Graubünden geblieben sei. Ohne die hochspezialisierte Bahntechnik und die Zahlungen für neues Rollmaterial wäre der Anteil der Vergaben im Kanton noch deutlich höher.

Viele Herausforderungen

In seinem Rückblick betonte Direktor Renato Fasciati dann auch, dass sich die RhB in einer Phase der tiefgreifenden Modernisierung befinde und entsprechend viele grosse Projekte am Laufen seien.

So sei 2017 mit St. Moritz der grösste RhB-Bahnhof umfassend modernisiert und den heutigen Erfordernissen angepasst worden. Auch Küblis, Rhäzüns und Felsberg seien behindertengerecht umgebaut worden.

Um die Voraussetzungen für den geplanten Angebotsausbau und die dazu erforderliche Netzstabilität zu schaffen, sei mit dem Bau der Doppelspuren Bever – Samedan und Thusis – Sils gestartet worden. Ebenso mit dem Bau der zweiten Hinterrheinbrücke bei Reichenau, die eine Entflechtung der Albulaund der Surselvalinie ermögliche. Beim Neubau Albulatunnel sei 2017 zudem die anspruchsvollste Zone durchstossen worden.

Auf Marktseite hätten viele Neuerungen und Innovationen eingeführt werden können, welche das Angebot für die Fahrgäste erweitern oder erleichtern würden. Beispielsweise seien das neue digitale Infotrainment-System im Bernina Express eingeführt sowie die netzweite Ausweitung der Billett-App Fairtiq realisiert worden.

Mit der Gründung der Glacier Express AG seien darüber hinaus gemeinsam mit dem Partner MGBahn Voraussetzungen für die «kontinuierliche Weiterentwicklung des Topproduktes» geschaffen worden.

Ausserdem hätten im Bereich Rollmaterial 2017 die sechs neuen Alvra-Gliederzüge eingeführt und die Grundlagen für die Produktion der neuen Flügeltriebzüge geschaffen werden können, die im Jahr 2019 in Betrieb gehen sollen.

Namen der Flügeltriebzüge enthüllt

Gegen Schluss der Versammlung gab dann Stefan Engler und Renato Fasciati den Namen der neuen Flügeltriebzüge bekannt.

Aus dem öffentlichen Wettbewerb für die Namenssuche, der im Februar 2018 durchgeführt worden war, ging als Sieger «Capricorn», Rätoromanisch für Steinbock, hervor, heisst es in der Mitteilung.

Über 1'800 Personen hatten sich am Wettbewerb beteiligt. Insgesamt wurden 1'300 Namen vorgeschlagen, davon knapp 80 mal der Begriff «Steinbock». In einer kleinen Inszenierung wurde an der GV dann der Name an einem Modell vom neuen Zug, beziehungsweise an der nachgebauten Front, enthüllt.

Anfang 2019 werde das erste Fahrzeug bei der RhB erwartet. Ab dem Fahrplanwechsel im Dezember 2019 sollen dann die ersten «Capricorn»-Triebzüge auf dem RhB-Streckennetz verkehren.

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