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EZB steuert auf Entscheidung über Anleihenkäufe zu

Die Europäische Zentralbank (EZB) hat eine baldige Entscheidung über die Zukunft ihres umstrittenen Anleihenkaufprogramms angedeutet. Die Wertpapierkäufe der EZB sind vor allem in Deutschland umstritten.

Agentur
sda
06.06.18 - 14:37 Uhr
Wirtschaft
Die EZB denkt laut über ein Ende der Anleihenkäufe nach.
Die EZB denkt laut über ein Ende der Anleihenkäufe nach.
KEYSTONE/EPA/ARMANDO BABANI

«Nächste Woche wird der EZB-Rat prüfen müssen, ob die bisherigen Fortschritte ausreichen, um unsere Anleihenkäufe schrittweise zurückzufahren», sagte der Chefvolkswirt der Notenbank, Peter Praet, laut Redetext am Mittwoch in Berlin. Der Euro legte nach den Äusserungen Praets spürbar zu. Der EZB-Rat kommt nächste Woche Donnerstag (14.4.) zu seiner Zinssitzung zusammen - ausnahmsweise nicht in Frankfurt, sondern im lettischen Riga.

Bundesbankpräsident Jens Weidmann bekräftigte seine Sicht, dass die Wertpapierkäufe der EZB in diesem Jahr enden dürften. «Es ist nicht überraschend, dass die Finanzmarktteilnehmer seit einiger Zeit erwarten, dass die Nettokäufe vor dem Jahresende beendet sein werden», sagte Weidmann am Mittwoch in einer Videobotschaft. «Diese Markterwartungen sind aus heutiger Sicht plausibel.»

Die Wertpapierkäufe der EZB sind vor allem in Deutschland umstritten. Kritiker halten der Notenbank vor, Staatsfinanzierung mit der Notenpresse zu betreiben. Aktuell kauft die EZB pro Monat Staats- und Unternehmensanleihen im Wert von 30 Milliarden Euro. Seit Beginn des Programms im März 2015 hat die Notenbank Wertpapiere im Gesamtwert von 2,4 Billionen Euro erworben. Die Käufe laufen nach bisheriger Planung bis mindestens Ende September 2018

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