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Visitor Center: Bessere Chancen ohne Bistro

Das neue Visitor Center wird – wenn die Bürger von Rapperswil-Jona dem 3,1-Millionen-Baukredit zustimmen – ohne Bistro realisiert. Der städtische Bauchef Thomas Furrer erhofft sich dadurch weniger Widerstand vonseiten der Wirte, sobald es um das Baugesuch geht.

03.06.18 - 04:30 Uhr
Wirtschaft
Das Visitor Center ist ohne Bistro geplant.
Das Visitor Center ist ohne Bistro geplant.
VISUALISIERUNG ZVG

Die einen sprechen von einer «Goldenen Visitenkarte» am Stadteingang, für andere stellt es eher eine Verschandelung des Ortsbilds der Rapperswiler Altstadt dar: Am geplanten Visitor Center am Standort der heutigen Tourist Information scheiden sich die Geister. Wie Rapperswil Zürichsee Tourismus gestern mitteilte, entscheiden die Stimmbürger am 7. Juni über den Kredit für eine konzeptionell leicht abgeänderte Variante des Neubaus: «Die Idee, in einem kleinen Rahmen ein Bistro-Angebot zu führen, soll nicht mehr weiterverfolgt werden», heisst es in der Mitteilung.

Bistro weg, Einsprachen weg

In demselben Schreiben wird ausserdem darüber informiert, dass zwei geplante Pop-up-Konzepte, die ursprünglich von Altstadt-Wirten mit Einsprachen blockiert wurden, nun doch umgesetzt werden können – das erste bereits ab nächster Woche (siehe Artikel oben). Sprich: Der Bistro-Betrieb auf dem Visitor Center – eine vermeintliche Konkurrenz für die Altstadtwirte – wird abgeblasen. Gleichzeitig entscheiden die Wirte, ihre Einsprachen gegen kurzfristige Pop-up-Konzepte zurückzuziehen. Laut Simon Elsener, Direktor von Rapperswil Zürichsee Tourismus, ist ein Zusammenhang nicht gänzlich von der Hand zu weisen. Die zwei Entscheide würden aber höchstens indirekt zusammenhängen: «Im Bistro war nie eine Küche geplant, und wir wollten hiesige Gastronomiebetriebe nicht konkurrenzieren», sagt er.

Die Streichung des Bistros sei «lediglich eine geringfügige Anpassung, welche Bestandteil der fortlaufenden Diskussion um das geplante Visitor Center ist».

Auch Rocco Delli Colli, Präsident des Vereins Gastliche Altstadt, sagt, in den Diskussionen mit dem Stadtpräsident und dem Tourismusverein sei es «eigentlich nur um die Pop-up-Konzepte» gegangen. Das Visitor Center mitsamt seinen Räumlichkeiten sei von der Stadt vorgestellt worden. «Das Bistro war damals in den Plänen noch enthalten. Dass es jetzt gestrichen worden ist, darüber sind wir Wirte aber nicht unglücklich.»

Widerstand von Wirten erwartet

Deutlicher wird der städtische Bauchef Thomas Furrer. Er sei selber zwar nicht an den Sitzungen dabei gewesen. «Der Zusammenhang zwischen der Aufgabe des Bistros und dem Rückzug der Einsprachen gegen die Pop-up-Konzepte ist aber nicht von der Hand zu weisen», sagt Furrer. Und: «Von den Altstadtwirten wäre Widerstand zu erwarten gewesen, wenn in einem allfälligen Baugesuch für das neue Visitor Center auch ein Bistro enthalten gewesen wäre.» Mit der Streichung des Bistros stünden die Chancen besser, dass gegen ein Baugesuch vonseiten der Wirte keine Einsprachen eingingen – immer vorausgesetzt, die Bürger stimmen dem 3,1-Millionen-Baukredit zu.

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