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Bündner zieht es in den Indischen Ozean

Die Reise-Destinationen am Mittelmeer sind bei den Bündnern nach wie vor sehr beliebt. Doch zeichnet sich auch ein neuer Reisetrend ab: die Seychellen.

Simone
Zwinggi
30.05.18 - 04:30 Uhr
Wirtschaft
Üppiges Grün, viele Blautöne und dazwischen feiner weisser Sandstrand: die Seychellen.
Üppiges Grün, viele Blautöne und dazwischen feiner weisser Sandstrand: die Seychellen.
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Die griechischen Inseln, die Kanaren, die Balearen, das spanische Festland: Reiseziele im Mittelmeerraum sind bei den Bündnern seit vielen Jahren sehr beliebt. «Dem ist auch heuer so», sagt Oliver Gartmann vom Reisebüro Engel in Chur. Obwohl es nicht mehr so günstig sei wie auch schon. «Weil so viele Leute dorthin reisen, steigen die Preise», so Gartmann. Für Familienferien auch im Trend liege Sardinien, obwohl die italienische Insel bekannt ist für eher hohe Preise.

Immer noch stark rückläufig seien die Buchungen in die Südtürkei, führt Gartmann weiter aus. Auch nach Nordafrika würden die Bündner nach wie vor nicht viele Reisen buchen. Allerdings gibt es hier gemäss dem Reiseexperten einen minimalen Anstieg.

Kein Monsun, keine Hurrikans – und bald ein Direktflug

Bei den Überseereisen stellt man bei Engel Reisen einen neuen Trend fest. «Die Seychellen sind der neue Klassiker», so Gartmann. Während man bei anderen Überseedestinationen während der Sommermonate mit Hurrikans oder Monsunregen rechnen müsse, sei man dort wohl aufgehoben. «Und bald gibt es ab Zürich einen Direktflug dorthin», weiss Gartmann.

Auch immer noch beliebt bei den Bündnern sei Skandinavien. «Die Leute verbinden den hohen Norden mit tieferen Temperaturen, hoher Sicherheit und der Flucht vor dem Massentourismus – wobei letzteres auch nur noch vermeintlich stimmt», so Gartmann. Mittlerweile gebe es an einigen Orte in Skandinavien sehr viele Touristen.

Ausserordentlich gut laufen gemäss Gartmann zudem die Buchungen nach Island. Dort habe man die Infrastruktur in den vergangenen Jahr stark ausgebaut, habe viel investiert, um die Insel für den Tourismus zu öffnen. «Doch es gibt auch eine Kehrseite der Medaille: Die Preise sind explodiert. Und wegen der vielen Touristen ist Island nicht mehr das, was es einmal war», sagt Gartmann.

Thailand und Mauritius, Köln und Prag

Beim Reiseanbieter Hotelplan sehen die Buchungsstände der Bündner Kunden für Überseereisen anders aus. Wie Mediensprecherin Prisca Huguenin-dit-Lenoir erklärt, zieht es die meisten Bündner nach Thailand. An zweiter Stelle steht Mauritius. Schweizweit dagegen beobachtet auch Hotelplan einen Trend zu den Seychellen: Auf die Malediven als beliebteste Badeferien-Destination im Langstrecken-Bereich folgen an zweiter Stelle die Seychellen.

Auch bei den Städtereisen treffen die Bündner eine andere Wahl als die meisten Schweizer. Bei Hotelplan buchen die meisten Bündner eine Reise nach Köln, danach folgen Prag, Kopenhagen, London und Amsterdam. Herr und Frau Schweizer hingegen reisen am liebsten nach Hamburg. An zweiter Stelle steht Lissabon, gefolgt von London, Wien und Berlin.

Simone Zwinggi ist Redaktorin bei Zeitung und Online. Nach einem Sportstudium wendete sie sich dem Journalismus zu. Sie ist hauptberuflich Mutter, arbeitet in einem Teilzeitpensum bei der «Südostschweiz» und hält Anekdoten aus ihrem Familienleben in regelmässigen Abständen im Blog Breistift fest. Mehr Infos

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Finde den Artikel "Bündner zieht es an den Indischen Ozean" einerseits erhellend in der beherrschenden Tristess der Bündner Regierungsratswahlen, anderseits seicht und ohne jegliches ökologisches Verständnis. Gerade die Bauwirtschaft (einer der grössten CO2 Verursacher durch die Fertigung von Zement) und der Flugtourismus sind die grössten Umweltsünder. So fliegen wir schnell mal für paar Tage nach Asien immerhin fast 10h Flugzeit verbraucht 1 Tourist 2,6 t CO2. Wenn ein Artikel und dies von einer ehemaligen Lehrerin, dann ist auch die Sinnhaftigkeit für ein paar glückliche Ferientage zu hinterfragen.

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