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Wasser als «Wundermittel» im Rebbau

Reines Leitungswasser könnte im Walliser Weinbau das Unkrautvertilgungsmittel par excellence werden. Eine neue Behandlungsmethode wird derzeit auf einem Gutsbetrieb des Kantons getestet. Der Versuch dauert drei Jahre. Auch in Graubünden laufen Bestrebungen, um auf Herbizide zu verzichten.

Agentur
sda
15.05.18 - 10:00 Uhr
Wirtschaft

Die Technologie im Wallis basiert auf der Besonderheit, dass nur Leitungswasser unter Hochdruck zum Einsatz kommt, um das Unkraut zu vertilgen. Die Maschine im Wallis wurde von einem italienischen Konstrukteur aus der Provinz Verona entwickelt, wie die Walliser Staatskanzlei mitteilte.

Das Wasser schiesst bei dieser Methode mit einem Druck von 1200 Bar vertikal auf den Boden. Durch diesen hohen Druck zerstören die Wasserstrahlen laut dem Walliser Weinbauamt nicht nur den oberirdischen Teil des Unkrautes, sondern auch den oberen Teil der Wurzeln bis in eine Tiefe von zwei bis vier Zentimetern. Der Wasserkonsum ist dabei mit rund 25 Zentilitern pro linearen Meter gering, wie die Staatskanzlei schreibt.

Graubünden wartet gespannt

Diese Methode tönt für den Bündner Rebbaukommissär Hans Jüstrich interessant. «Ich bin gespannt auf die Resultate», so Jüstrich auf Anfrage. Allerdings gibt er zu bedenken: «Wenn mit einem Druck von 1200 Bar gearbeitet wird, um der Begrünung den Garaus zu machen, dann könnte dieser hohe Druck auch Schäden am Stamm, der Veredlungsstelle und der Unterlage verursachen.»

Auch in Graubünden gibt es Bestrebungen, im Rebbau auf Herbizide zu verzichten. Dies wird mit Beiträgen gefördert. Laut Jüstrich gibt es inzwischen mehrere Firmen, die Geräte zu diesem Zweck anbieten.

Die Testphase im Wallis wird drei Jahre dauern. Ziel ist es, Alternativen für eine nachhaltige Bewirtschaftung des Rebbodens zu finden. Auf dem Gutsbetrieb «Grand Brulé» des Kantons Wallis in Leytron wurden in den letzten Jahren verschiedene Mechanisierungsversuche durchgeführt, um auf Herbizide gänzlich verzichten zu können. (sda/phw)

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