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Erfolg führt zu Kapazitätsdruck

Der Umsatz der Fleischzentrum Klosters Davos AG hat im zweiten Betriebsjahr die Zielsetzungen deutlich übertroffen. Mittelfristig steht ein Betriebsausbau an.

Béla
Zier
11.05.18 - 04:30 Uhr
Wirtschaft
Umsatzsteigerung : Die Qualitätsarbeit der Metzger des Fleischzentrums Klosters Davos wird geschätzt.
Umsatzsteigerung : Die Qualitätsarbeit der Metzger des Fleischzentrums Klosters Davos wird geschätzt.
OLIVIA ITEM

Von einer Erfolgsgeschichte zu sprechen, wäre noch um einiges verfrüht, aber die Fleischzentrum Klosters Davos AG wächst und gedeiht. Das zeigt der im Geschäftsjahr 2017 erzielte Umsatz von rund 618 000 Franken. Dieser Wert liegt um imposante 180 000 Franken über dem Vorjahresergebnis. Damit kristallisiert sich heraus, dass mit der Gründung dieses Unternehmens, das zentraler Bestandteil des Projekts zur regionalen Entwicklung Klosters-Serneus ist, auf das richtige Pferd gesetzt wurde.

Weiterhin sehr knappe Margen

Mit dem im zweiten Betriebsjahr resultierenden Umsatz habe man bereits die für 2019 angepeilte 600 000-Franken-Schwelle überschritten, heisst es im Geschäftsbericht 2017 der Fleischzentrum Klosters Davos AG. Dessen Verwaltungsratspräsident Rudolf Minsch weiss, auf wen dieser Erfolg zurückzuführen ist: «Dass es überhaupt dazu gekommen ist, ist eine Teamleistung.» Nach Abschreibungen sowie der Teilrückzahlung eines Kredits resultiert in der Erfolgsrechnung 2017 analog zum Vorjahr ein Gewinn von einem Franken.

Bei aller Freude verliert der Verwaltungsrat des Fleischzentrums nicht die Bodenhaftung. «Trotz des sehr positiven Jahrs muss aus betriebswirtschaftlicher Sicht weiterhin der Mahnfinger gezeigt werden», heisst es im Geschäftsbericht. Dies mit Verweis darauf, dass die Margen weiterhin sehr knapp bemessen seien.

Kein Platz mehr im Kühlraum

Obwohl das Fleischzentrum erst vor zwei Jahren in Betrieb genommen wurde, befasst sich der Verwaltungsrat bereits mit einem Ausbau. Man sei 2017 während der Jagd und den zwei folgenden Monaten an die Kapazitätsgrenzen gestossen, das Fassungsvermögen des Kühlraums reiche nicht aus, um während mehrerer Wochen hintereinander einen zweiten Schlachttag einführen zu können, ist im Geschäftsbericht festgehalten.

Erweiterung braucht Umzonung

Man habe bei der seinerzeitigen Gebäudeplanung reduzieren müssen, weil die ursprüngliche Variante zu teuer ausgefallen sei, führte Minsch auf Anfrage aus. Bedingt durch den Erfolg habe sich die Expansionsfrage jetzt schneller gestellt als gedacht. Eine Erweiterung wird laut Minsch frühestens 2020 erfolgen, das dazu benötigte Land muss erst noch umgezont werden. Finanziert würde ein Ausbau durch eine Kapitalerhöhung oder über Fremdkapital.

Das Fleischzentrum sei auch 2018 auf Kurs, sagte Minsch, der seine Brötchen als Chefökonom des Wirtschaftsdachverbands Economiesuisse verdient: «Es sieht gut aus, aber es wird sicher nicht mehr so ein Wachstum erfolgen wie 2017.»

Béla Zier ist Redaktor der gemeinsamen Redaktion Online/Zeitung «Südostschweiz» und «suedostschweiz.ch» und berichtet über die Region Davos und das Prättigau. Er ist seit 1993 für die Medienfamilie Südostschweiz tätig und arbeitet dort, wo er auch wohnt. In Davos. Mehr Infos

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