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Graubünden gehen 200 Stellen wegen Konkurs verloren

Die Baufirma Andrea Pitsch AG ist pleite. In St. Moritz, Thusis, Arosa und Flims verschwinden damit rund 200 Jobs. Das Unternehmen hat Konkurs angemeldet.

Südostschweiz
30.04.18 - 11:03 Uhr
Wirtschaft
Bau Baustelle Kran
Die Baufirma Andrea Pitsch AG hat Konkurs angemeldet.
SYMBOLBILD YANIK BÜRKLI

Das Bündner Bauunternehmen Andrea Pitsch AG muss die Geschäftstätigkeit aufgeben. Etwa 200 Ganzjahres- und Saisonstellen gehen verloren. Als Begründung nennt die Bauunternehmung, die in der zweiten Generation geführt wird, den ruinösen Preiskampf als Folge der rückläufigen Bautätigkeit im Kanton Graubünden. Zudem seien die zurückhaltenden Investitionen in den Tourismus spürbar, unter anderem wegen des starken Frankens und wegen der Zweitwohnungsbauinitiative.

Für die Eigentümerfamilie sei dies der schwerste Tag der beruflichen Laufbahn, schreibt Andrea Pitsch in der Mitteilung vom Montag. Diverse Lösungsversuche seien erfolglos geblieben. Das Unternehmen betont, dass es nie Teil war der Untersuchung der Wettbewerbskommission wegen des Verdachts von Preisabsprachen im Baugewerbe im Kanton Graubünden.

Andrea Pitsch AG wurde 1955 in St. Moritz gegründet und verfügt über Niederlassungen in Thusis, Arosa und Flims. Zu den bedeutendsten Projekten des Unternehmens zählen unter anderem die dritte Röhre des Bareggtunnels, die Umfahrung Bazenheid, der Silser Tunnel, die Sanierung der Kantonsschule Chur oder auch der Neubau des Gipfelrestaurants Weisshorn Arosa. (so/sda)

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Man erinnere sich: Der ehemaligen Grosssägerei in Domat/Ems hat der Kanton viel Geld nachgeworfen (Steuererleichterungen, Darlehen, die nicht zurückgezahlt wurden, usw.). Einem CH-Traditionsunternehmen, das in finanzielle Schieflage geraten ist, wird aber nicht geholfen. Das gleiche gilt für den verstorbenen Mann, der seine Medikamente nicht bezahlt bekommen hat. Ihm wurden die Medikamente nicht bezahlt, Flüchtlingen, die in die Schweiz kommen, wird aber alles bis zum Smartphone usw. bezahlt. Wie krank ist unsere heutige Politik? Unsere Volksvertreter geben vor, das Volk zu vertreten, schauen aber nur für den eigenen Sack. Sie lassen uns Schweizer Bürger völlig im Stich. Wieso nicht einmal - bei guten Jahresabschlüssen des Kantons - bei den natürlichen Personen die Steuern senken? Nein es werden nur bei den juristischen Personen die Steuern gesenkt. Bei den natürlichen Personen wird vielmehr das Steueraufkommen erhöht. Man schaue sich nur - bei jährlich steigenden Krankenkassenprämien! - die Kürzungen der Pauschalen für Krankenversicherungen oder die Kürzung der Steuerfreibeträge an. Unsere Politiker sollte man alle in die Wüste schicken!

Zwei Dinge stören mich an Ihren Ausführungen, Herr Meister: Erstens hat ein Konkurs im Baugewerbe nichts mit Flüchtlingen zu tun. Und zweitens finde ich jede Art von Verallgemeinerung problematisch. Hier wie überall sonst auch sollte im Detail geprüft werden, ob und wie vielleicht geholfen werden kann. Politiker über Bausch und Bogen zu verurteilen bringt nichts. Ich bin immer noch und trotz der aktuellen Skandale der festen Überzeugung, dass wir im besten System aller Zeiten und wahrscheinlich auch der ganzen Welt leben. Man sollte die Schweizer Demokratie nicht an den Dingen messen, die schief gehen, sondern an dem vielen, das gelingt.

Herr Meister, Ihre Argumente klingen geistig unterirdisch abgedroschen wie jene aus den 1980er Jahren, als man bei den tamilischen Flüchtlinge auch zu Gute halten wollte, sie bekämen teure Lederjacken geschenkt! Sie können ja mal "Flüchtling" für eine 1 Woche simulieren, und werden feststellen, dass Ihnen die Kohle schon nach wenigen Tagen ausgehen wird, die Sie vom Staat kriegen. Sie werden dann danach auf Knien dankbar sein, in einem weltweit besten Demokratie leben zu dürfen. Ein Konkurs eines privatrechtlichen Unternehmen ist unschön, man nennt es freie Marktwirtschaft. Unschön aber ist auch, wenn andere Baufirmen ihre Auftragsgeber bescheissen, auch das ist Teil der freien Marktwirtschaft. 200 Stelle gehen verloren, aber eine ALV unter 2% in GR und einer nach wie vor funktionierende Wirtschaft werden sicher Lösungen verfügbar sein für die Mitarbeiter, ich gönne es ihnen. Aber noch einmal, wenn Sie wollen wie, der Verteilkampf nach guten Arbeitsplätzen funktioniert, kommen Sie ins Unterland, wo ich als Exilbündner seit 30 Jahre lebe. Hier sind Konkurse mit 200 verlorenen Arbeitsplätze jede Woche "Normalzustand", deswegen geht oder ging das Mittelland, und das bei weit höheren AL-Quoten als GR auch nicht unter. Und, wenn wir schon bei Politiker sind, aber dann fragen Sie bitte sehr auch noch, was Ihre "Bündner"-Expat-Volksvertreterin mit Zürcher Steuer- und Wohnsitz so alles für die Bündner Bevölkerung tut, und zwar jene sind gemeint, die NICHT bei ihr in der Fabrik angestellt sind.

Es sind ja nur 200 Arbeitsstellen würde man im Unterland sagen (was im Bünderland passiert interessiert die nicht, Hauptsache ihnen geht es gut) bei denen hört ja die Schweiz sowieso in Ziegelbrücke auf, nur die Bündnerpolitik springt denen nach und merkt nicht, dass sie in allen Belangen für nicht voll genommen werden. (wie Wasserznsen, Zweitwohnungen, Tourismus, N13 Sicherheitsausbau etc. gibt noch vieles). Aber die Bündnerregierung schaut zu).

Das ist nur der Erste, die Zweitwohnungsonitiative und der ruinöse Preiskampf lassen grüssen, das ist jetzt ein Grosser, lassen wir uns überraschen, der nächste, wird gleich folgen, die unterländer Baumafia wird es freuen und die ALV?? Sind ja nur Gelder des Kleinen, die Zahlen nun die Zäche. Bin gespannt auf den Kommentar der Mitte und Linken Parteien wem sie die Schuld in die Schuhe schieben werden

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