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Facebook legt trotz Datenskandal bei Umsatz und Gewinn zu

Ungeachtet des Datenskandals trumpft Facebook mit einem rasanten Gewinn- und Umsatzwachstum auf. Dank steigender Werbeeinnahmen stieg der Gewinn in den ersten drei Monaten des Jahres auf fünf Milliarden Dollar und um 63 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.

Agentur
sda
26.04.18 - 00:27 Uhr
Wirtschaft
Die Zahl der monatlich aktiven Facebook-Nutzer stieg zum Jahresbeginn von 2,13 auf 2,2 Milliarden. (Archivbild)
Die Zahl der monatlich aktiven Facebook-Nutzer stieg zum Jahresbeginn von 2,13 auf 2,2 Milliarden. (Archivbild)
KEYSTONE/AP/MARCIO JOSE SANCHEZ

Der fast ausschliesslich mit Werbung erwirtschaftete Umsatz stieg im Jahresvergleich um 49 Prozent auf fast zwölf Milliarden Dollar, , wie das US-Unternehmen am Mittwoch mitteilte. Mehr als 98 Prozent der Einnahmen kamen aus Werbung - vor allem auf mobilen Geräten und dort überwiegend über Videos.

Die Zahlen des 2004 gegründeten Unternehmens übertrafen die Erwartungen der Analysten - die Aktie legte nachbörslich um mehr als vier Prozent zu. Seit Bekanntwerden der Affäre Mitte März stand das Papier unter Druck.

Trotz der vielen Negativschlagzeilen im Zusammenhang mit dem mutmasslichen Datenmissbrauch bei bis zu 87 Millionen Facebook-Nutzern scheinen sich Werbekunden nicht von dem US-Konzern abgewendet zu haben. Genauso wenig nahmen die Mitglieder Reissaus.

2,2 Milliarden monatliche Nutzer

Die Zahl der aktiven Nutzer des Online-Netzwerks stieg der Mitteilung zufolge um 13 Prozent auf 2,2 Milliarden monatlich. In Europa stieg die Zahl täglich aktiver Nutzer von 277 auf 282 Millionen, im Heimatmarkt Nordamerika legte sie von 184 auf 185 Millionen zu. Facebook erlöste pro Nutzer in den USA und Kanada 23,14 Dollar und in Europa 8,01 Dollar.

«Jeder redet davon, wie schlecht es um Facebook steht, aber dieser Quartalsbericht ist sehr positiv und bekräftigt, dass es Facebook gutgeht und sie da durchkommen», sagte Portfoliomanager Daniel Morgan vom Synovus Trust, der selbst in Facebook investiert hat. Neben dem gleichnamigen sozialen Netzwerk gehören zu Facebook auch der Messaging-Dienst Whatsapp und die Foto-App Instagram.

Zuckerberg: «starker Start»

Konzernchef Mark Zuckerberg zeigte sich erfreut: «Trotz der Herausforderungen ... hat unser Geschäft 2018 einen starken Start gehabt.» Neben dem Datenskandal dürfte Zuckerberg mit den Herausforderungen auch die mutmassliche Einmischung Russlands in den US-Wahlkampf und Probleme mit Hassbeiträgen gemeint haben.

Zu diesen Themen musste sich Zuckerberg kürzlich auch vor Abgeordneten im US-Kongress verantworten. Im Mittelpunkt stand dabei die Frage, wie die britische Firma Cambridge Analytica Daten von Millionen Facebook-Nutzern abgreifen konnte, um den Wahlkampf von Donald Trump zu unterstützen. Einer Teilnahme an einer für Donnerstag vorgesehenen Anhörung im US-Repräsentantenhaus zu Filtern von sozialen Medien erklärte Facebook eine Absage.

Mitarbeiterzuwachs

Um das Heft wieder in die Hand zu bekommen und einer schärferen Regulierung zu entkommen, geht das Unternehmen aus Menlo Park in die Offensive. Facebook verspricht seinen Mitgliedern weltweit mehr Transparenz und Kontrolle über ihre Daten.

Um den Anforderungen - rund um die neue EU-Datenschutzgrundverordnung und dem Kampf gegen Hassbeiträge - nachzukommen, benötigt Facebook mehr Mitarbeiter. Ende März beschäftigte der Konzern 27'742 Menschen und damit 48 Prozent mehr als ein Jahr zuvor.

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