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Nun beschützen zwei Raben das frisch renovierte Wirtshaus

Zum Abschluss der Renovationsarbeiten auf der Insel Ufenau lud der Abt des Klosters Einsiedeln zur feierlichen Einweihung. Für die freiwilligen Helfer war die Feier die Krönung ihrer langjährigen Arbeit.

Jérôme
Stern
21.04.18 - 02:00 Uhr
Wirtschaft
Symbolisches Geschenk: Abt Urban (links) überreicht den Helfern zwei Raben.
Symbolisches Geschenk: Abt Urban (links) überreicht den Helfern zwei Raben.
JEROME STERN

Schifflände Pfäffikon, gestern Nachmittag: Der Aufmarsch an Politprominenz für die Einweihungsfeier des sanierten Wirtsgebäudes auf der Insel Ufenau ist beachtlich. Mit dabei waren unter anderem der St. Galler Regierungsrat Martin Klöti sowie Michael Stähli, Regierungsrat Schwyz. Auch Stadtpräsident Martin Stöckling sowie der Präsident der Gemeinde Freienbach, Daniel Landolt, waren unter den Gästen.

Ebenso mit an Bord des «Spezialschiffes» zur Ufenau: Unternehmer Beat Curti sowie seine Gattin Barbara Frey-Curti. «Schliesslich haben meine Vorfahren die Insel für vier Jahre besessen, unsere Familie fühlt sich mit der Ufenau deswegen sehr verbunden», sagte Curti auf dem kurzen Spaziergang zur Klosterkirche. Er lässt durchblicken, dass er beispielsweise das Vordach der Gartenbeiz finanziert habe.

Dankesreden an die vielen Unterstützer

Nach einer kurzen Erfrischung sowie einer musikalischen Einleitung begann der Leiter der Projektgruppe, Rudolf Späni, mit seiner Rede. Er erinnerte sich, wie der damalige Vorsteher des Klosters Einsiedeln, Abt Martin Werlen, an den Gemeinderat von Freienbach herantrat. «Er bat, bei den dringend benötigten Sanierungsarbeiten auf der Insel Ufenau mitzuhelfen», so Späni. Darauf sei die Projektgruppe für die Sanierung gebildet worden – und einige Mitglieder dieser Gruppe hätten von der ersten Stunde bis zum heutigen Tag ehrenamtlich mitgewirkt. «Es waren dies namentlich Markus Ruoss, Daniel Landolt sowie Margrit Weber-Röllin.»

Einen herben Rückschlag erlitt das Sanierungsprojekt, als die Stimmbürger der Gemeinde Freienbach einen Kredit von 550 000 Franken zur Unterstützung einer extra gebildeten Stiftung ablehnten.

Dessen ungeachtet bildete sich 2004 der Verein «Freunde der Insel Ufnau», der die Aufgabe einer Sanierung laut Späni umso tatkräftiger anging. «Es galt, vier Teilprojekte zu realisieren. Nach der ökologischen Aufwertung der Insel sowie dem Bau eines behindertengerechten Wegs folgte die Sanierung der Kirche und Kapelle.» Das letzte und grösste Teilprojekt sei schliesslich die nun beendete Sanierung des «Hauses zu den zwei Raben» gewesen.

Finanzierung ist Dauerproblem

Tatsächlich war die Finanzierung der Sanierung mitnichten einfach. Immer wieder musste Fredy Kümin, Präsident des Vereins, bei Kantonen, Gemeinden und Stiftungen «betteln». So kamen schliesslich rund 5,6 Millionen Franken zusammen. Wobei die Stadt Rapperswil-Jona sowie der Kanton St. Gallen jeweils 135 000 Franken beitrugen. Die Gemeinde Freienbach bewilligte 750 000 Franken und der Kanton Schwyz 350 000 Franken. Der Bezirk Höfe spendierte 500 000 Franken.

Auch der Abt des Klosters Einsiedeln, Urban Federer, ging in seiner Rede auf die Finanzierung der Sanierung ein und bedankte sich überaus herzlich bei allen öffentlichen und privaten Spendern. Schliesslich beendete Abt Urban seine gut einstündige Ansprache und überreichte den Mitgliedern der Projektgruppe, Fredy Kümin und Rudolf Späni, zwei bronzene Skulpturen zweier flatternder Raben – passend zum Namen der Gastwirtschaft «Haus zu den zwei Raben».

Abt und Architekt segnen das Haus

Der symbolische Höhepunkt der Feier war allerdings keine Rede, sondern die schlichte Segnung des renovierten Gebäudes mit Weihwasser. «Hier sollen alle Gäste mit Gottes Segen ein und aus gehen», sprach der Abt vor den Gästen. «Sie sollen sich daran erinnern, dass Trank und Speise Geschenke des Himmels sind.» Derweil durfte der Architekt des Sanierungsprojekts, Frank Roskothen, dem kirchlichen Würdenträger assistieren.

Damit war der offizielle Teil abgeschlossen, und die Gäste durften sich an Trank und Speisen gütlich tun. Auffallend war, dass alle umliegenden Gemeinden Vertreter entsandt hatten. Zürcher Politiker liessen sich gestern allerdings keine blicken.

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