Neue Ärzte für Glarner Kinder

Mit nur einer spezialisierten Kinderarzt-Praxis sei die Versorgung im Kanton Glarus ungenügend, steht in der Medienmitteilung aus dem Glarner Kantonsspital. «Die unzureichende Versorgungssituation für unsere Kinder bereitet der Glarner Bevölkerung, aber auch den Hausärzten, welche ein Teil der Versorgung übernommen haben, derzeit grosse Sorgen.»

Sie werden nun ein bisschen kleiner. Denn die neue, in sich geschlossene Pädiatrie-Praxis mit separatem Eingang, die am Kantonsspital im Erdgeschoss des Hauses 1 für rund 300 000 Franken gebaut wird, soll am 1. Juni eröffnet werden. Für Behandlungen kann man Kinder von 0 bis 16 Jahren ab Mai anmelden, dazu soll später noch näher informiert werden.

Im Nachbarland fündig geworden

Neben den baulichen Anpassungen musste für den Betrieb der neuen Kinderarzt-Praxis Personal gefunden werden. Was sich laut Mitteilung «wie erwartet als äusserst schwierig erwies». Aber offensichtlich als lösbar: «Mit Regina Fölsing und Uwe Hofmann hat das Spital eine Kinderärztin und einen Kinderarzt verpflichten können».

Fölsing und Hofmann werden mit Pensen von 80 beziehungsweise 100 Prozent angestellt. Beide stammen aus Deutschland. Fölsing ist Fachärztin für Kinder- und Jugendmedizin, hat rund 16 Jahre lang in bayerischen Kinderkliniken und 5 Jahre in Norditalien gearbeitet.

Seit gut vier Jahren in der Schweiz

Mit und wie Hofmann ist Fölsing seit 2014 für die Kinderarzthaus AG tätig, die Praxen in Aarau, St. Gallen und Zürich betreibt. Hofmann arbeitete zuvor rund 30 Jahre in diversen Kinderkliniken in Deutschland, zuletzt als Stationsarzt in einem Zentrum für Neugeborene in Berlin. Zur Komplettierung des Teams in Glarus werden noch medizinische Praxisassistentinnen oder -assistenten gesucht.

Das Team der neuen Kinderpraxis wird von Montag bis Freitag ambulante Behandlungen und Visiten bei den Kindern im Spital durchführen. Zudem werden wie bisher die Neugeborenen routinemässig, nun aber an allen Werktagen untersucht. Weiter wird mit der der Pädiatrie des Kantonsspitals Graubünden zusammengearbeitet.

Zurück geht die neue Glarner Praxis auf eine Leistungsvereinbarung mit dem Kanton, für die der Regierungsrat im August 2017 eine Abgeltung von 160 000 Franken gesprochen hatte.

Denn bisher beschränkte sich das ambulante pädiatrische Angebot am Spital auf Notfälle und die Beurteilung in Ergänzung zum Hausarzt. Zudem gehörte eine kleine stationäre Abteilung zum Grundangebot.