Davos als Hotspot der Polarforschung

Etwa 2000 Personen aus aller Welt werden kommenden Juni an der fast zweiwöchigen Veranstaltung «Polar 2018» teilnehmen. Laut der Davos Destinations-Organisation ist es die drittgrösste Konferenz, welche dieses Jahr im Kongresszentrum über die Bühne geht. Man gehe von geschätzt 20 000 Logiernächten aus, heisst es bei der Davoser Tourismusorganisation.

Die Konferenz dürfte auch viele Medienschaffende anziehen, da an diesem Anlass in der Polarforschung führende Wissenschafter und Entscheidungsträger vertreten seien. Das teilte das Davoser Institut für Schnee- und Lawinenforschung (SLF) auf Anfrage mit.

Arktis und Antarktis als Thema

Das SLF fungiert als lokaler Organisator des Anlasses. Es gehört zur Eid- genössischen Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft (WSL), der Gastgeberin dieser Konferenz. Das Spezielle an der «Polar 2018» ist gemäss Information des SLF, dass sich führende Organisationen aus den Bereichen der arktischen sowie der antarktischen Forschung an ein und derselben Tagung treffen werden. Aus diesem Grund steht der Anlass auch unter dem Motto «Where the Poles come together» (wo die Pole zusammen- kommen).

Der Unterschied zwischen der Arktis- und Antarktis-Forschung sei, dass die Arktis Ländern gehöre, die Antarktis hingegen niemandem. «Diese un-terschiedlichen Rahmenbedingungen wirken sich auch in den Forschungsthemen und den Zusammenarbeiten aus», teilte SLF-Mediensprecherin Julia Wessels mit.

Einfluss auf das globale Klima

Die Polarforschung ist für den gesamten Planeten von enormer Bedeutung. Die Veränderungen in den Polargebieten hätten, so das SLF, nämlich einen grossen Einfluss auf das globale Klima. Es sei wichtig, dass die Forschung zuverlässige Fakten zu den Polargebieten bereitstelle und Zusammenhänge erkläre, um der Politik und weiteren Entscheidungsträgern eine fundierte Basis für deren Beschlüsse zur Verfügung zu stellen, heisst es in der Mitteilung weiter. Ziel des Kongresses «Polar 2018» sei es, ein besseres Verständnis für die Veränderungen, die in den Polarregionen vor sich gehen, zu erhalten und Strategien zu entwickeln, damit umzugehen.

Thematik betrifft Davos selber

Dass der Klimawandel alle betrifft, hat der Kongressort Davos am eigenen Beispiel dokumentiert. Seit Beginn des 19. Jahrhunderts ist in der Gemeinde die jährliche Durchschnittstemperatur um 1,7 Grad angestiegen. Um den Klimawandel vor Ort anhand konkreter Beispiele zu veranschaulichen, wurde der Film «Davos +1,7 Grad Celsius konkret: vom Klimawandel zum Klimahandeln» realisiert und 2017 der Öffentlichkeit präsentiert.