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Kanton hat sich wieder einmal «verrechnet»

Eigentlich hat der Kanton mit einem Defizit von 29 Millionen Franken gerechnet. Nun kann die Finanzdirektorin erneut einen positiven Jahresabschluss verkünden. Satte 78 Millionen Franken Plus resultierte Ende 2017 in der Kantonskasse. Der Kanton hat sich demnach um über 100 Millionen Franken «verrechnet».

Südostschweiz
14.03.18 - 09:15 Uhr
Wirtschaft
Jahresrechnung 2017 Kanton Graubünden
Andrea Seifert und Barbara Janom Steiner haben gut lachen.
YANIK BÜRKLI

Praktisch alle Jahre wieder … der Kanton Graubünden präsentiert ein Budget und am Schluss sieht das Resultat einiges besser aus als erwartet. Und auch das Jahr 2017 bildet dabei keine Ausnahme. Erneut weist Graubünden ein fettes Plus im Jahresabschluss auf. Anstatt 29 Millionen Franken Minus steht nun ein Plus von 78 Millionen Franken in den Büchern.

Das verantwortliche Departement spricht selbst von einer Überraschung. So hätten hohe Erträge bei den Kantonssteuern oder auch der ausgeschüttete Nationalbankgewinn zum positiven Ergebnis deutlich beigetragen. Und auch die Finanzanlagen des Kantons bescherten der Kasse einen schönen Zustupf. So stieg der Wert der Partizipationsscheine der Graubündner Kantonalbank, die Aktien der Repower AG und der Ems-Chemie-Gruppe im vergangenen Jahr insgesamt um 44,5 Millionen Franken.

Die überraschendsten Einnahmen auf einen Blick:

Wer jetzt denkt, dass der Kanton nur Freudensprünge macht, der irrt gewaltig. «Diese Mehr- bzw. Sondererträge haben teilweise einmaligen Charakter und fallen in den Folgejahren weg», betont das Departement für Finanzen und Gemeinden in seiner Mitteilung vom Mittwochmorgen.

Für das laufende Jahr erwartet der Kanton ein ausgeglichenes Ergebnis, wie es im Schreiben weiter heisst. Bereits jetzt zeige sich aber auch, dass es dank doppelter Ausschüttung der Nationalbankgelder und höherer Dividendenzahlungen der GKB, Ems Chemie und Repower zu Ertragsverbesserung kommen dürfte. (koa)

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Alles faule Ausreden. Jetzt müssen endlich die Steuern runter. Wo bleiben unsere Volksvertreter? Die schlafen immer noch. Ein Kanton ist nicht da, um jährlich satte Gewinne zu schreiben.

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