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Übernahme und Werkschliessungen lasten auf Geberit-Gewinn

Der Sanitärtechnikkonzern Geberit hat 2017 einen Gewinnrückgang von 3,8 Prozent auf 527,4 Millionen Franken erlitten. Einmalkosten hätten das Ergebnis belastet, teilte Geberit am Dienstag mit.

Südostschweiz
13.03.18 - 13:38 Uhr
Wirtschaft
Der Sanitärtechnikkonzern Geberit wuchs 2017 im Heimmarkt Schweiz 3,7 Prozent (Bild: Hauptsitz in Rappersil-Jona SG)
Der Sanitärtechnikkonzern Geberit wuchs 2017 im Heimmarkt Schweiz 3,7 Prozent (Bild: Hauptsitz in Rappersil-Jona SG)
KEYSTONE/GIAN EHRENZELLER

Der Sanitärtechnikkonzern Geberit hat letztes Jahr eine Gewinneinbusse erlitten. Einmalkosten durch die Übernahme des skandinavischen Sanitärkeramikherstellers Sanitec schlugen 2017 voll durch. Auf den höchsten Gewinn der letzten zehn Jahre im Vorjahr folgte 2017 - wenn auch erwartet - die Ernüchterung. Der Reingewinn schrumpfte um 3,8 Prozent auf 527,4 Millionen Franken. Belastet wurde das Ergebnis durch die Integration von Sanitec sowie Einmalkosten durch die Schliessung von zwei Keramikwerken in Frankreich.

Um die Sondereffekte bereinigt, stieg der Reingewinn um 3,5 Prozent, wie Geberit am Dienstag mitteilte. Im letzten Jahr seien bei der Integration des Keramikgeschäfts die wichtigsten Meilensteine erreicht worden, sagte Konzernchef Christian Buhl. Zudem seien die geplanten Synergien von 45 Millionen Euro realisiert worden.

Steigende Rohmaterialkosten

Das bereinigte Betriebsergebnis (Ebit) erhöhte sich um 2,9 Prozent auf 706,1 Millionen Franken. Die bereinigte Betriebsgewinnmarge ging von 24,4 auf 24,3 Prozent zurück. Allerdings wirkten sich der Produktmix und Synergien aus der Sanitec Integration positiv auf die Margen aus.

Einen negativen Effekt hatten höhere Rohmaterialpreise und gestiegene Personalkosten. Der Umsatz der Geberit-Gruppe nahm letztes Jahr gegenüber dem Vorjahr um 3,5 Prozent auf 2,9 Milliarden Franken zu, wie bereits im Januar berichtet wurde. Die grösste Region Europa wuchs 2,9 Prozent, die Schweiz um 3,7 Prozent. In Europa sollte sich die Erholung fortsetzen, wie es heisst. «Der Bausektor in der Schweiz sollte auf hohem Niveau stabil bleiben», so Geberit weiter.

Geberit-Aktie im Plus

In Deutschland sei das Wachstumspotenzial wegen der weiterhin limitierten Installateurkapazitäten nach wie vor eingeschränkt. Für Grossbritannien ist Geberit wegen des Brexit pessimistisch.

In Nordamerika wird für den institutionellen Bausektor in den USA eine moderate Erholung erwartet sowie ein Wachstum im Wohnungsmarkt. Die Rohmaterialpreise dürften sich im ersten Halbjahr 2018 über denjenigen der Vorjahresperiode bewegen, getrieben durch höhere Preise bei den industriellen Metallen. Die in den letzten Jahren neu eingeführten Geberit-Produkte sollen forciert vermarktet werden. Weiter ausgebaut werden soll auch das «vielversprechende» Dusch-WC-Geschäft.

Die Aktien des europäischen Marktführers für Sanitärprodukte legten in der ersten Handelsstunde um 1,47 Prozent auf 442,6 Franken zu, während sich der breite SPI-Markt nur um 0,1 Prozent erhöhte. Gut angekommen ist bei den Investoren offenbar auch die Erhöhung der Dividende um 4 Prozent auf 10,40 Franken.

 

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