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Lichtblick für Aktionäre: Bank Linth wächst in allen Bereichen

Höherer Gewinn, besserer Ertrag, mehr Kundenvermögen: Die Bank Linth hat 2017 ein starkes Geschäftsergebnis erzielt. Die grösste Regionalbank der Ostschweiz mit Hauptsitz in Uznach konnte in allen Segmenten zulegen. Vom positiven Geschäftsgang sollen nun auch die Aktionäre profitieren – allerdings wohl weniger stark als erhofft.

22.02.18 - 07:27 Uhr
Wirtschaft
Die Geschäftsleitung der Bank Linth mit Luc Schuurmans, David Sarasin und Urs Isenrich (von links) kann mit erfreulichen Zahlen aufwarten.
Die Geschäftsleitung der Bank Linth mit Luc Schuurmans, David Sarasin und Urs Isenrich (von links) kann mit erfreulichen Zahlen aufwarten.
MARKUS TIMO RÜEGG

Gelöste Stimmung, zufriedene Gesichter: Die Chefetage der Bank Linth hatte gestern Mittag bei der Präsentation der Jahreszahlen allen Grund zur Freude. Das Geschäftsjahr 2017 war für die Regionalbank äusserst erfreulich verlaufen. «Wir konnten uns in allen Kernbereichen und sämtlichen Regionen steigern. Wir haben uns hohe Ziele gesetzt und diese nun sogar übertroffen», bilanzierte CEO David Sarasin.

Unter dem Strich blieben 22,6 Millionen Franken Gewinn – gegenüber dem Vorjahr eine Steigerung um 12,7 Prozent. Kein einmaliger Anstieg: Seit 2013 wuchs der Jahresgewinn der Bank Linth kontinuierlich an (+45 Prozent). Ebenso positiv präsentiert sich der Geschäftsertrag: Er kletterte im vergangenen Jahr auf knapp 96,1 Millionen Franken (+10,5 Prozent).

Entscheidend dazu beigetragen hat das Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft. Dessen Erfolg stieg auf 20 Millionen an (+15 Prozent) – dank vorteilhafter Marktlage und regem Kundenzuspruch. Vor allem die 2016 eingeführte Anlagelösung «Bank Linth Invest» habe sich etabliert. Dabei nutzt die Bank Computer-Programme zur Optimierung von Anlagestrategien.

Hauptertragspfeiler bleibt jedoch weiterhin der Zinsertrag. Dieser steigerte sich um 6,4 Prozent auf 65,7 Millionen Franken. «Dieses Zinsergebnis darf sich im direkten Vergleich mit anderen Banken sehen lassen», betonte Geschäftsleitungsmitglied Urs Isenrich.

7-Milliarden-Marke geknackt

Auch das Geschäftsvolumen der Bank Linth nimmt seit 2013 stetig zu – jährlich um rund 600 Millionen Franken. «Ein klares Vertrauensbekenntnis der Kunden in die Regionalbank», so CEO Sarasin. Aktuell liegt das Geschäftsvolumen bei 12,9 Milliarden Franken.

Einen Dämpfer musste die Bank dagegen bei den Kundenneugeldern hinnehmen (-57,5 Millionen Franken). «Hauptgrund dafür waren zwei Grosskunden, die abgesprungen sind», erklärte Luc Schuurmans, Leiter Private Banking. Trotzdem wurde bei den verwalteten Vermögen ein neuer Rekord erzielt: Per Ende 2017 verwaltete die Bank Linth erstmals Vermögen von über 7 Milliarden Franken – 2,6 Prozent mehr als im Vorjahr. Beim Eigenkapital konnte die Bank ebenfalls zulegen: um 3,4 Prozent auf 462 Millionen. Der Eigenmitteldeckungsgrad beträgt somit 153,6 Prozent.

Dividende (endlich) erhöhen

Am starken Geschäftsergebnis sollen – nach langer Wartezeit – auch die Aktionäre teilhaben. Zum ersten Mal seit Jahren will die Bank die Dividende um einen auf 9 Franken pro Titel erhöhen. Über diese vorgeschlagene Anhebung entscheidet die Generalversammlung am 27. März in Rapperswil-Jona.

Dass die Dividendenausschüttung – trotz stetig gestiegener Gewinne in den letzten Jahren – nicht höher ausfällt, begründete CEO Sarasin wie folgt: Wenn die Bank Linth weiterhin in gleichem Ausmass wachsen wolle, benötige sie einen gewissen Grundstock an Eigenmitteln. Doch das Kreditgeschäft verschlinge einen Teil davon. «Darum müssen wir uns bei der Dividendenausschüttung etwas zurückhalten.»

Weniger Schalter, mehr Beratung

Sarasin brachte im Schlussfazit erneut seine Freude über den erfolgreichen Geschäftsgang zum Ausdruck: «Unser Wachstum liegt über dem Marktdurchschnitt, wir sind zudem deutlich effi-zienter geworden und auf dem besten Weg zur Bank der Zukunft.»

Diese Strategie, welche die Bank mit dem Umbau des Hauptsitzes in Uznach eingeschlagen hat, wird sukzessive weiterverfolgt (siehe Kasten). Bis Ende Jahr sollen 13 der insgesamt 19 Filialen modernisiert und den neuen Kundenbedürfnissen angepasst sein. Bis 2020 soll die ganze Umbauphase abgeschlossen werden – Kostenpunkt rund 20 Millionen Franken. Das heisst für bestehende Filialen: Klassische Bankschalter verschwinden zunehmend – die direkte Beratung steht im Vordergrund.

Das Konzept der «Bank der Zukunft» habe sich bewährt: «Diese Kombination von persönlicher Nähe und professionellen Dienstleistungen trifft den Zeitgeist der Kunden», betonte Sarasin. Speziell KMU würden diese Angebote sehr schätzen. Das habe sich besonders am neuen Standort in Winterthur gezeigt. Alleine dort betrug das Geschäftsvolumen im Jahr 2017 fast eine Milliarde Franken.

Expansion in den Thurgau

Von daher erstaunt es nicht, dass die Regionalbank ihre Fühler weiter ausstreckt: Mit einem neuen Standort im Zentrum von Frauenfeld erweitert die Bank Linth ihr Marktgebiet in der Ostschweiz und stösst nun sogar in den Kanton Thurgau vor.

«Dort fehlt ein regional verankertes Institut. Wir bieten den Thurgauer Kunden eine gute Alternative zur Kantonal- oder Raiffeisenbank», ist Sarasin überzeugt. In der Filiale Frauenfeld, die im Mai öffnen soll, geht die Bank mit ihrem Konzept noch einen Schritt weiter: Sie setzt ausschliesslich auf Beratungen – klassische Schalter fehlen gänzlich, es gibt weder einen Bancomaten noch einen Geldwechsel.

Das Geschäftsjahr 2017 der Bank Linth in Zahlen

Bilanzsumme: 6,8 Milliarden Franken (+4,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahr)

Kundengelder: 4,6 Milliarden Franken (+3,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr)

Eigenkapital: 462 Millionen Franken (+3,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr)

Jahresgewinn: 22,6 Millionen Franken (+12,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr)

Aktionäre: 10 500 (Ungefähre Angabe)

Umbau in Rapperswil im Budget und auf Kurs

Nach dem der Bank Linth in Uznach (die «Südostschweiz» berichtete mehrfach), läuft momentan auch die . «Wir sind im Budget und im Zeitplan», betonte Geschäftsleitungsmitglied Roland Greber. Die belaufen sich auf rund – dazu kommen . Hinter der Fassade des 1969 erbauten Gebäudes wurden Ende 2016 , was die Fassadenerneuerung verzögerte. Diesen sollten dann sein.

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