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Inventx-Neubau in Gefahr?

Der Neubau der Inventx AG im Churer Zentrum liegt auf Eis. Gegen den Neubau ist eine Einsprache hängig. Wann und ob gebaut werden kann, ist völlig offen.

Olivier
Berger
21.02.18 - 18:01 Uhr
Wirtschaft
So soll der Neubau dereinst aussehen.
So soll der Neubau dereinst aussehen.
Pressebild / PRESSEBILD

Eigentlich sollten auf dem Areal des Alten Forstwerkhofs in Chur längst die Abbrucharbeiten laufen. Bereits seit Herbst sollte am Neubauprojekt «Mehrwert» des IT-Dienstleisters Inventx AG gebaut werden. Noch herrscht auf dem Gelände aber Ruhe. Der Grund: Gegen den 30 Millionen Franken teuren Neubau ist eine Einsprache eingegangen. Das bestätigte Stadtrat und Baudirektor Tom Leibundgut gestern auf Anfrage.

Nicht gegen die Abstimmung

Zum Inhalt der Einsprache wollte sich Leibundgut mit Hinweis auf das laufende Verfahren nicht äussern. «Sie richtet sich aber gegen das Bauprojekt und nicht gegen die Abstimmungen über den Bau.»

Am 21. Mai 2017 hatten 84,6 Prozent der Churer Stimmberechtigten der Landvergabe an Inventx zugestimmt. Im September wiederum sagten 65,6 Prozent der Stimmbürgerinnen und Stimmbürger an der Urne Ja dazu, dass die Stadt im Neubau für fünf Millionen Franken Räumlichkeiten für das Stadtarchiv kauft. Diese beiden Entscheidungen seien nicht Gegenstand der Einsprache, so Leibundgut.

Inventx sieht sich um

Das klare Votum des Stimmvolks vom Mai sei nicht nur ein Ja zum Neubau seines Unternehmens gewesen, sagte Inventx-Mitinhaber Gregor Stücheli gestern auf Anfrage. «Es war auch ein Ja für den Wirtschaftsstandort Chur.» Es sei deshalb schade, dass jetzt eine Einsprache «diese positive Aussenwirkung der Stadt Chur beeinflusst».

«Solange es sinnvoll ist, werden wir am Standort Chur festhalten.»

Wie lange sich der Baubeginn auf dem Areal des Forstwerkhofs verzögern wird, vermochte Leibundgut gestern nicht zu sagen. Auch bei Inventx war dazu keine Stellungnahme erhältlich. Klar ist aber: Für den IT-Dienstleister wird der Raum langsam knapp. Trotzdem betonte Stücheli: «Solange es betriebswirtschaftlich sinnvoll ist, werden wir am Projekt ‘Mehrwert’ und somit am Standort Chur festhalten.»

Stücheli verschwieg aber nicht, dass sich sein Unternehmen auch ausserhalb der Bündner Kantonshauptstadt nach möglichem Büroraum umsieht. «Im Sinne eines Risikomanagements prüfen wir weitere Optionen», sagte er. Eine Möglichkeit böte die Stadt St. Gallen: Dorthin verlagert Inventx im Sommer die im Rheintal domizilierten Räume der Schwestergesellschaft Proventx. Eine Zwischennutzung ist auf dem Areal in Chur nicht vorgesehen, wie es am Dienstag an einem Podiumsgespräch hiess.

Olivier Berger wuchs in Fribourg, dem Zürcher Oberland und Liechtenstein auf. Seit rund 30 Jahren arbeitet er für die Medien in der Region, aktuell als stellvertretender Chefredaktor Online/Zeitung. Daneben moderiert er mehrmals jährlich die TV-Sendung «Südostschweiz Standpunkte». Mehr Infos

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