Vincenz braucht Bedenkzeit

Mitte Mai findet in Landquart die Generalversammlung von Repower statt. Spätestens bis dahin soll Pierin Vincenz sein Amt als Verwaltungsratspräsident des Bündner Energieunternehmens abgegeben haben. Dies sei der Wunsch der Aktionäre, wie die «Schweiz am Wochenende» schreibt.

Die wichtigsten Aktionäre von Repower sind der Kanton Graubünden (22%), ein Infrastrukturfonds der UBS (18,9%) sowie die Stromkonzerne EKZ (29,8%) und Axpo (12,7%). Gemeinsam befürchteten sie einen Imageschaden aufgrund des Verfahrens der Eidgenössischen Finanzmarktaufsicht (Finma) gegen Vincenz. Das Verfahren wurde mittlerweile eingestellt, nachdem der Ex-Raiffeisen-Chef als Verwaltungsratspräsident der Helvetia-Versicherung zurückgetreten war.

Noch kein Entscheid gefallen

Auf Anfrage der «Südostschweiz» bestätigte Vincenz am Montag schriftlich, dass er wegen seiner Zukunft bei Repower mit dem Verwaltungsrat und den Ankeraktionären in Kontakt sei. Doch: «Entscheidungen sind noch keine gefallen.» Mit seinem Rücktritt bei Helvetia und der Einstellung des Verfahrens der Finma seien wichtige Entscheide gefallen, so Vincenz weiter. Nun nehme er sich «Zeit zu überlegen, wo und wie er sich in Zukunft unternehmerisch engagieren» wolle.

Der Bündner Regierungsrat Mario Cavigelli bestätigte, dass ein Austausch stattfindet, «um sich mit der Situation sachgerecht zu befassen». Die anderen Grossaktionäre wollten sich bis gestern nicht zu der Sache äussern.

Rückendeckung erhält Vincenz derweil von Repower-CEO Kurt Bobst. Er sieht Pierin Vincenz derzeit nicht als Belastung für das Unternehmen. «Wichtig ist für uns, dass er das Gremium professionell führt, und das macht er.»