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Gotthard ruft: SOB kauft neue Züge für 170 Millionen

Die Konzession für den Fernverkehr der Südostbahn (SOB) über den Gotthard ist zwar noch nicht erteilt. Dennoch hat die SOB – in Absprache mit den SBB – die Triebzüge für diese Strecke bereits bestellt.

Südostschweiz
23.12.17 - 04:30 Uhr
Wirtschaft
Schnittig: So sieht der Design-Entwurf für  die SOB-SBB-Züge über den Gotthard aus.
Schnittig: So sieht der Design-Entwurf für die SOB-SBB-Züge über den Gotthard aus.
PRESSEBILD

Die Schweizerische Südostbahn (SOB) hat die Rollmaterialbestellungen für die Strecke Basel/Zürich–Gotthard-Panoramastrecke–Locarno/Lugano ausgelöst. Gesamthaft hat sie elf Fernverkehrstriebzüge für die Gotthard-Panoramastrecke bei Stadler Rail bestellt. Kostenpunkt: 170 Millionen Franken. Ab Dezember 2020 will die SOB diese Linie in Zusammenarbeit mit den SBB fahren und vermarkten (die «Südostschweiz» berichtete).

Im Rahmen der im Juli vereinbarten Kooperation wird die SOB die Linie über die Gotthard-Panoramastrecke im Auftrag der SBB mit eigenem Rollmaterial und im Co-Branding SOB-SBB fahren und vermarkten. Dies unter einer Fernverkehrskonzession bei den SBB.

Für die Gotthardstrecke beschafft die Südostbahn elf Zugkompositionen des Typs Flirt III mit je rund 360 Sitzplätzen. Das neue Rollmaterial kostet rund 170 Millionen Franken.

Für diese Leistungen werde die SOB von den SBB abgegolten, teilen beide Bahnunternehmen mit. Die langfristig angelegte Kooperation zwischen SOB und SBB bringe den Kunden eine Angebots- und Komfortsteigerung: Kunden profitierten von einer durchgängigen Verbindung von Basel beziehungsweise Zürich über die Gotthard-Panoramastrecke, ohne Umsteigen in Erstfeld.

Züge mit hohem Komfort

Die SOB setzt auf der Gotthard-Panoramastrecke hochwertige Fernverkehrszüge ein, mit aufgewerteter erster Klasse (2:1-Bestuhlung) sowie Verpflegungs- und Familienzonen. Für diese Fahrzeugbeschaffung kann die SOB auf bestehende Optionen aus der erfolgten Beschaffung für den Voralpen- Express zurückgreifen. Bestellt sind elf Züge.

Das Bundesamt für Verkehr wird die definitive Konzession für den Fernverkehr voraussichtlich erst Mitte 2018 erneuern. Um dennoch rechtzeitig auf Ende 2020 das neue Gotthard-Konzept umsetzen zu können, hat die SOB in Abstimmung mit den SBB entschieden, die Fahrzeugbestellung bereits auszulösen.

Von Bern nach Chur

Die zweite Strecke der Kooperation, Bern–Burgdorf–Langenthal–Olten–Zürich–Pfäffikon–Ziegelbrücke–Sargans–Chur, folgt in einem zweiten Schritt. Für den Betrieb dieser Strecke sind die SOB und SBB aktuell daran, das zukünftige Produktionskonzept zu entwickeln. Ziel sei es, dass diese Arbeiten bis Mitte 2018 abgeschlossen sind. Auf dieser Basis werde über eine weitere Rollmaterialbestellung entschieden. Aktuell gehen SOB und SBB davon aus, dass die SOB diese Strecke ab Ende 2021 fahren wird.

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