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Bitcoin nähert sich der 10'000-Dollar-Marke

Anleger reissen sich wieder um den Bitcoin: Die Internet-Währung verteuerte sich am Montag um gut 18 Prozent und war mit 9720 Dollar so teuer wie noch nie. Grund für den Schub ist die Entscheidung der US-Derivatebörse CME, einen Bitcoin-Future aufzulegen.

Agentur
sda
27.11.17 - 13:52 Uhr
Wirtschaft
Die Kryptowährung Bitcoin hat allein dieses Jahr um 900 Prozent zugelegt. Fachleute halten eine Korrektur jedoch für unausweichlich. (Themenbild)
Die Kryptowährung Bitcoin hat allein dieses Jahr um 900 Prozent zugelegt. Fachleute halten eine Korrektur jedoch für unausweichlich. (Themenbild)
KEYSTONE/URS FLUEELER

«Es sieht so aus, als ob Bitcoin die 10'000er Marke knacken wird», sagte Analyst Neil Wilson vom Brokerhaus ETX Capital. «Es ist nur eine Frage der Zeit.»

Seit der Bekanntgabe der Pläne hat Bitcoin mehr als 50 Prozent zugelegt. Damit summiert sich das Plus in diesem Jahr auf etwa 900 Prozent. Einzig Anfang November war der Wert des Bitcoins binnen weniger Tage um rund 30 Prozent abgestürzt. Auch die zweit- und drittwertvollsten Digitalwährungen Ether und Bitcoin Cash verbuchten kräftige Zugewinne.

Die Analysten von IG Markets schrieben in einem Marktkommentar, das Aufgleisen eines Bitcoin-Terminkontrakts durch CME dürfte zu einem Öffnen der Schleusen für Grossspekulanten führen. Viele private Anleger hätten womöglich eine der letzten Gelegenheiten genutzt, um sich noch mit der digitalen Währung einzudecken, bevor die Derivatebörse die Zulassung für den Future erhalte.

Mit Hilfe von Terminkontrakten können sich Anleger gegen Kursausschläge absichern. Dadurch wird die Internet-Währung für institutionelle Anleger attraktiver.

Platzt bald die Spekulationsblase?

Analysten gehen aber davon aus, dass die Spekulationswut ein jähes Ende finden wird. «Eine Korrektur des Bitcoin-Kurses wird früher oder später kommen», sagte Nicholas Gregory, Chef eines auf Blockchain spezialisierten Softwarehauses. Auf dieser Technologie basieren Kryptowährungen.

«Das Platzen einer Spekulationsblase und eine langfristige Zukunft müssen sich aber nicht ausschliessen», so Gregory weiter. Schliesslich gebe es trotz der Dotcom-Blase zur Jahrtausendwende immer noch Internet-Konzerne.

Immer mehr Regierungen und Aufsichtsbehörden weltweit warnen vor dem Internetgeld, weil sie befürchten, es könnte für kriminelle Machenschaften verwendet werden. Gesetzgeber und Zentralbanken diskutieren derzeit über eine Regulierung von Kryptowährungen. China hatte Handelsplattformen für Cyberdevisen verboten. Russland schränkte den Zugang zu Internetseiten ein, die Bitcoin anbieten.

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