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Mehr Zeit für «La Quotidiana»

Die Lia Rumantscha will mehr Zeit, um ein neues Konzept für rätoromanische Medien auszuarbeiten. Bei Somedia ist man nicht abgeneigt.

Südostschweiz
26.10.17 - 10:45 Uhr
Wirtschaft
LQ
Die Lia Rumantscha verlangt mehr Zeit, um das rätoromanische Medium zu retten.
MARCO HARTMANN

Diesen Samstag werden die Delegierten der Lia Rumantscha in Lantsch/Lenz ihre Delegiertenversammlung abhalten. Vorab liess die Lia Rumantscha die Medien in Chur wissen, was auf der Traktandenliste steht und wie es derzeit um die romanische Sprachgemeinschaft steht. Am meisten zu reden gab die Zukunft von romanischsprachigen Medien im Kanton, namentlich ein Konzept, das hierzu ausgearbeitet werden soll.

Demokratie braucht mehr Zeit

Gemäss dem bisherigen Zeitplan müsste dieses Konzept im Sommer oder Herbst 2018 fertiggestellt sein und regeln, wie es ab 2019 mit den romanischen Medien generell und mit der romanischen Zeitung «La Quotidiana» im Besonderen weitergeht. Ein Zeitplan, der kaum einzuhalten sei, sagte Lia Rumantscha-Generalsekretär Martin Gabriel. Zumindest nicht, wenn vorab eine wirkliche, breite Debatte geführt werden soll. Und genau das wünsche man sich in der Lia Rumantscha, so Gabriel. Eine Umfrage zu den Bedürfnissen der romanischen Leserschaft wurde soeben abgeschlossen und soll am Samstag den Delegierten vorgestellt werden, so Gabriel.

Ein möglichst breiter Einbezug der Bevölkerung bei der Erarbeitung des Konzepts brauche mehr Zeit, so Gabriel. Idealerweise ein Jahr, also bis Sommer oder Herbst 2019. Damit müsste aber die Finanzierung – derzeit nur für das Jahr 2018 gesichert – für ein weiteres Jahr geregelt werden. Erarbeitet werden soll das Konzept von der neu gebildeten Steuerungsgruppe. Ihr gehört unter anderem auch Watson-Gründer Hansi Voigt an.

«Gern bereit, mitzuarbeiten»

Man habe noch keine entsprechende Anfrage seitens der Lia Rumantscha erhalten, sagt Silvio Lebrument, Geschäftsführer Medien. Man könne sich aber vorstellen, das für 2018 getroffene Engagement allenfalls um ein Jahr zu verlängern. «Wir sind gern bereit, an einer Lösung mitzuarbeiten», so Lebrument.

Nachdem Somedia im März verkündet hatte, das Defizit der Zeitung nicht länger tragen zu wollen, fand sich im August eine befristete Lösung, um die «Quotidiana» 2018 weiterlaufen zu lassen: Demnach beteiligen sich Bund, Kanton, Lia Rumantscha und die romanische Nachrichtenagentur ANR je mit 50 000 Franken; die Restkosten werden von Somedia getragen.

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