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Architekt Domenig kritisert die Stadt Chur

Thomas Domenig sen. möchte in Chur West Alterswohnungen zu bezahlbaren Preisen bauen. Jetzt ärgert er sich darüber, dass er nicht loslegen darf.

Olivier
Berger
06.09.17 - 05:30 Uhr
Wirtschaft
Thomas Domenigs Projekt in der Visualisierung.
Thomas Domenigs Projekt in der Visualisierung.

Architekt Thomas Domenig möchte neben dem bestehenden Wohn- und Gewerbezentrum City West in Chur ein Hochhaus mit 21 Stockwerken erstellen. Vorgesehen sind in den Bau insgesamt 80 Alterswohnungen zu Monatsmieten zwischen 1400 und 2000 Franken. Für solche Wohnungen gebe es in Chur eine grosse Nachfrage, sagt Domenig.

Allerdings kann Domenig wegen der Verzögerungen bei Arealplan Chur West nicht so rasch bauen, wie er gerne möchte. Deshalb kritisiert er die Stadt. Zu viel Bürokratie verhindere einen baldigen Baubeginn. Gegen den Arealplan der Stadt sind Beschwerden eingegangen. Was Domenigs Unmut besonders weckt: Er glaubt, dass ich Chur West nicht für alle Bauwilligungen die gleichen Regeln gelten.

Das nervt Architekt Domenig:

Olivier Berger wuchs in Fribourg, dem Zürcher Oberland und Liechtenstein auf. Seit rund 30 Jahren arbeitet er für die Medien in der Region, aktuell als stellvertretender Chefredaktor Online/Zeitung. Daneben moderiert er mehrmals jährlich die TV-Sendung «Südostschweiz Standpunkte». Mehr Infos

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Gibt es eigentlich bei einem so zentralen Entwicklungsgebiet keine Auflage zu Architekturwettbewerben? Als einer, der in Chur aufgewachsen ist, schmerzen mich die Visualisierungen der neuen Domenig Bauten (Kino, Hochhaus, City West) schon sehr. Ich weiss, dass das Geschmacksache ist, aber für mich wirken die weissen Blechbauten doch eher wie Billigarchitektur ohne Bezug zur Bergumgebung.

Und wenn ich schaue, wie geschickt Winterthur mit solchen Flächen umgeht und dabei öffentliches und privates Interesse kombinieren kann, dann frage ich mich schon, ob hier in Chur nicht riesige Chancen vergeben werden. Über den ehamiligen Industriezonen wurden Planungszonen verhängt. Nun besteht auf vielen Parzellen die Pflicht zu einem Projektwettbewerb.

Aber das geht wohl nicht, wenn das Land schon dem Architekten gehört. Dann muss man als Stadt wohl nehmen, was man bekommt. Trotzdem schade um die riesige Chance für die Stadt Chur.

Domenigs ALL IN ONE? Na, wenn das kein Rundum-Angebot ist!
1) Preis:
"Die Preise für die Alterswohnungen sollen sich laut Domenig in einem für Chur ungewöhnlich moderaten Rahmen bewegen. So rechnet der Architekt mit monatlichem Mietzins ... 1400 Franken für eine 2,5-Zimmer-Wohnung. «Für solche Wohnungen gibt es in Chur Hunderte von Interessenten», betont er. "
Ja, Herr Domenig, Discountpreise wie in Indien, finde ich. Die Sozialversicherungs-Ergänzungsleistung zahlt aber seit vielen Jahren bis maximal 1100.- für eine Mietwohnung.
2) "Senioren mitten im Leben:
Das Hochhaus mit den 80 Alterswohnungen soll über eine Passerelle mit dem bestehenden Einkaufszentrum City West verbunden werden. Domenig verweist ausserdem auf die gute Verkehrsanbindung ... für Seniorinnen und Senioren sowie auf das Freizeitangebot ... geplanten Grosskino"
Leben? Wie definiert man das?
Altruistischer gehts nicht, oder? Meine Translation: Die Oldies wohnen "billig", gehen via Passerelle jederzeit Shoppen und ins Kino (falls man noch viel übrig hat nach der Bezahlung der Mietkosten, erinnert mich an einen Witz "Wohnungbesichtigung: die Interessentin findet die Küche zu klein, der Vermieter beschwichtigt: 'Bei den Wohnpreisen werden Sie eh nicht viel zu kochen haben'"), die Verkehrsanbindung brauchen sie insofern eigentlich nicht, hören sie eh around-the-clock ebenso wie the Waffenplatz, Helikopters und was der Unnatürlichkeiten mehr sind - mir jedenfalls würde es nichts nützen, wenn "nachher" erst auf dem Grabstein steht "Ruhe in Frieden", nein, das käme mir im Gegenteil so vor wie der Cartoon, wo Hägar und Mannschaft im Boot unterwegs sind, an einem felsigen Strand auflaufen, der Ausguck in dem Moment kräht "Land in Sicht", und Hägar sagt: "Das richtige Timing muss er noch lernen."

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