Acht Mal zum Mond und zurück mit einer RhB-Lok
Heute vor 70 Jahren haben bei der Rhätischen Bahn die ersten Elektroloks ohne Stangenantrieb den Dienst aufgenommen. Während Jahrzehnten waren sie auf den Bündner Schienen präsent.
Heute vor 70 Jahren haben bei der Rhätischen Bahn die ersten Elektroloks ohne Stangenantrieb den Dienst aufgenommen. Während Jahrzehnten waren sie auf den Bündner Schienen präsent.
Am 8. Juli 1948 kamen die ersten Loks des Typs Ge 4/4 auf die Schienen der Rhätischen Bahn (RhB). Wie historic RhB in einer Mitteilung schreibt, war die Ablieferung der ersten Lok mit der Nummer 601 ein Quantensprung in der Traktionstechnik des Bündner Unternehmens. Zehn Stück wurden damals vor 70 Jahren an die RhB geliefert und waren über Jahrzehnte hinweg fester Bestandteil des Fuhrparks der RhB.
70 Jahre durch Schnee und Regen
2010 beschloss die RhB-Geschäftsleitung die Lokomotiven dieser Serie sukzessive aus dem Dienst zu nehmen und zu verschrotten. Sie könnten nicht mehr mit dem heute erforderlichen Tempo mithalten und ihre Grundkonstitution sei nach dem jahrelangen Einsatz bei Wind und Wetter nicht mehr die Beste, heisst es in der Mitteilung.
Bereits im selben Jahr erfolgte der Abbruch der ersten Lok. Auch hier übernahm die Nummer 601 die Pionierrolle. Ihre Motoren und weitere brauchbare Teile wurden in Landquart ausgebaut. Der Rest landete auf dem Schrotthaufen in Untervaz.
Erhalt zweier Loks gesichert
Wie historic RhB mitteilt, führte das zu einem Aufschrei im In- und Ausland und innert wenigen Tagen trafen über 1500 Unterschriften ein, die mindestens den Erhalt einer Lok dieses Typs forderten. Inzwischen ist die RhB diesem Wunsch nachgekommen und der Erhalt von zwei der vier Loks ist gesichert.
Noch fahren vier der zehn Maschinen auf den Bündner Geleisen. Dies im Rahmen der Aushubtransporte auf der Baustelle des Albulatunnels.
Von Grün auf Rot
Vor 70 Jahren war die Lokomotive modern und mit 1600 Pferdestärken sehr leistungsfähig. Einige Male wurde ihr Aussehen erneuert, während ihre technischen Elemente annähernd unverändert blieben. Dies alles relativ unauffällig, lediglich der Farbwechsel von grün auf rot zum 100-jährigen Bestehen des Unternehmens 1989 sorgte für Aufsehen.
Im Lauf ihres Loklebens hatte fast jede der Lokomotiven eine Strecke von über 6 Millionen Kilometer abgespult. Dies entspräche einer Strecke von acht Mal zum Mond und zurück oder 150 Weltumrundungen.

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