Das Areal Trü ist nach wie vor ein attraktiver Standort
Für das Areal Trü in Scuol werden Ideen und ein Investor gesucht. Vor drei Jahren wäre beides vorhanden gewesen. Nur der Souverän wollte nicht. Doch nun scheint das Interesse am Standort wieder geweckt.
Für das Areal Trü in Scuol werden Ideen und ein Investor gesucht. Vor drei Jahren wäre beides vorhanden gewesen. Nur der Souverän wollte nicht. Doch nun scheint das Interesse am Standort wieder geweckt.
Aktuell sucht die Gemeinde Scuol nach Ideen und Investoren, damit das Areal Trü zeitgemäss umgenutzt werden kann. Vor drei Jahren hätte es mehrere Investoren gegeben: Die Belvédère Scuol AG der Familie Baumgartner, die deutsche Hotelkette Explorer und eine einheimische Investorengruppe, die Pläne für eine Altersresidenz an diesem Standort hatte.
Doch dann genehmigte der Souverän von Scuol am 30. November 2014 die Zonenplanänderung nicht. Mit dem Nein zu einer Hotelzone sagten die Stimmbürgerinnen und Stimmbürger auch Nein zu einem Hotelprojekt. Hotelier Kurt Baumgartner ärgert sich über diese verpasste Chance für die Gemeinde, die Bergbahnen und das Bogn Engiadina. «Wir waren in der glücklichen Lage, Investoren zu haben, was absolut nicht selbstverständlich ist. Heute sind im Trü immer noch alle am Kämpfen», sagt er.
Die Sportanlage Trü ist veraltet und defizitär. Auch die bisherigen Restaurantpächter hatten stets Mühe, das Geschäft rentabel zu betreiben. «Ideen, was man mit Trü machen könnte, sind viele da. Wenn es aber darum geht, Verantwortung zu übernehmen, wird es ruhig», meint Baumgartner. Zurück auf Feld eins? Jürg Arquint, der vor drei Jahren gemeinsam mit anderen Einheimischen das Projekt einer Altersresidenz aufgleiste, hat auf die Ausschreibung der Gemeinde nicht reagiert. Noch nicht.
«Uns ist die Lust etwas vergangen, denn in Scuol hat es der Unternehmer nicht leicht», sagt er. Vor drei Jahren sei der politische Widerstand jedenfalls sehr gross gewesen. Mittlerweile sind mit der Fusionsgemeinde Scuol aber neue Köpfe an die Spitze gekommen. Damit eröffnen sich laut Arquint plötzlich andere Möglichkeiten. «Ich schliesse ein neues Projekt in Trü nicht ganz aus», verrät er.
Der Standort sei nach wie vor «extrem attraktiv». Die Idee einer Altersresidenz auf dem Areal sei aber vorerst begraben. Für die Belvédère-Hotelgruppe ist Trü hingegen nur noch bedingt interessant. «Ich bin aber überzeugt, dass der Standort gut ist», meint Baumgartner. «Wir konzentrieren uns jetzt auf das Rachögna-Areal bei der Talstation in Scuol und bauen vorerst definitiv ein Hotel mit ähnlichem Konzept in Pontresina», erläutert er. Ein neuer Vorstoss für das Areal Trü sei daher nicht geplant.
Fadrina Hofmann ist als Redaktorin für die Region Südbünden verantwortlich. Sie berichtet über alle gesellschaftlichen, politischen und wirtschaftlichen Themen, die in diesem dreisprachigen Gebiet relevant sind. Sie hat Medien- und Kommunikationswissenschaften, Journalismus und Rätoromanisch an der Universität Fribourg studiert und lebt in Scuol im Unterengadin. Mehr Infos
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