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Remo Stoffel auf Einkaufstour

Der Bündner Immobilieninvestor Remo Stoffel hat rund 500 Millionen Franken in die Galenica AG investiert. Der Berner Apotheken- und Pharmakonzern hat sich bereits zum neuen Grossaktionär geäussert.

Südostschweiz
21.12.16 - 06:00 Uhr
La Quotidiana

von Stefan Bisculm

Sein Vermögen machte er mit Immobilien, einen grossen Teil davon legt er aber in der Pharmabranche an – genauer bei der Galenica AG. Gestern wurde bekannt, dass der Bündner Immobilieninvestor Remo Stoffel und seine Ehefrau Manuela Stoffel neu einen Aktienanteil von 8,22 Prozent am Berner Apotheken- und Pharmakonzern halten – mit Optionen, diesen Anteil noch auf zehn Prozent aufzustocken. Seit September 2014 ist Stoffel bereits im Besitz von drei Prozent der Galenica-Aktien. Das 7-Prozent-Paket, das jetzt noch hinzukommt, ist gemessen am gestrigen Börsenkurs rund 515 Millionen Franken wert.

Stoffel ist Inhaber der Priora Gruppe, einem breit gefächerten Immobiliendienstleister. Sein Vermögen gab der gebürtige Valser Anfang dieses Jahres gegenüber der «Aargauer Zeitung» mit 1,7 Milliarden Franken an. «Es ist seit zehn Jahren meine Strategie, dass ich Erträge aus meinen Liegenschaften in Aktien investiere. Damit gleiche ich mein Risiko aus», sagt Stoffel.

Grössere Beteiligungen hält Stoffel noch an der Zürcher Myriad Group AG (5,04 Prozent) und an der deutschen Software AG (3,66 Prozent). Gemessen an seinem Gesamtwert von rund 730 Millionen Franken ist das Aktienpaket von Galenica aber mit Abstand Stoffels grösste Beteiligung. Als besonderes Risiko sieht er diese nicht. «Ich bin von Galenica hinsichtlich Marktstellung, Strategie und Zukunftspotenzial überzeugt. Die Firma hat in der Vergangenheit bewiesen, dass auf sie Verlass ist.»

Ende der Spekulation

Remo Stoffel hält seine Galenica-Anteile gemäss der Börsenbetreiberin SIX Swiss Exchange über mehrere Gesellschaften (Priora Projekt AG, Immoport AG, VV Value Vals AG, Kodiak Invest AG). Übernommen hat er das 7-Prozent-Paket von den Grossaktionären Stefano Pessina und Krohlberg Kravis Roberts, die ihre über die Sprint Investments gehaltenen Beteiligungen deutlich abgebaut haben.

Der Abbau bei Sprint kommt nicht überraschend. Monatelang wurde bereits darüber spekuliert, was mit ein Grund für die jüngsten Kurseinbussen des langjährigen Börsenlieblings gewesen sein dürfte. Der Verwaltungsratspräsident von Galenica, Etienne Jornod, glaubt, dass der Einbruch der Aktie (–26,5  Prozent seit März) vor allem damit zusammenhängt, dass Sprint im Mai fünf Prozent seiner Anteile an einen Hedgefonds mit einem Rabatt von sieben Prozent verkauft hat. «Das hat den Markt verunsichert. Für uns war es deshalb wichtig, dass der neue Aktionär nicht kurzfristig, sondern langfristig denkt. Remo Stoffel hat keinen Rabatt erhalten und er sagt, dass er langfristige Interessen bei Galenica verfolgt», sagt Jornod.
Die Börse hat gestern kaum auf den Wechsel im Galenica-Aktionariat reagiert. Die Aktie schloss leicht schwächer mit einem Minus von 0,44 Prozent.

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