Keine Helikopterflüge in der Herrschaft

Die Bewilligungen für Helikopterflüge in der Nacht seien widersprüchlich, so Georg Fromm. Der Präsident der Bündner Weinbauern musste deshalb die allenfalls rettenden Nachtflüge in der Herrschaft absagen. Diese hätten bewirken können, dass sich Luft aus 50 Metern Höhe mit jener am Boden gemischt und letztere über dem Frostwert von null Grad gehalten hätte.

Fällt die Temperatur in Bodennähe unter null Grad, spricht man von Frost. Dieser schadet den inzwischen sichtbaren Trieben der Rebstöcke. Die Leitbündel kristallisieren, die Zellmembranen verstopfen und ein weiteres Wachstum ist nicht mehr möglich.

Frostkerzen – und Wind

Einmotorige Helikopter dürften erst ab 6 Uhr fliegen. Laut Fromm ist das für die Winzer in der Herrschaft zu spät. Meteorologen haben für die Zeit zwischen 3 und 5 Uhr Temperaturen zwischen –1 und –3 Grad vorhergesagt. Falls Helikopter zum Einsatz kämen, dann von Untervaz her und nur in Zizers, so Fromm weiter. Die Fluggeräte in den Gemeinden der Herrschaft hätten stationär bereits stehen müssen.

In Extremlagen einiger Weingüter stehen sogenannte Frostkerzen bereit. Sie können, in regemässigen Abständen aufgestellt, die Temperatur in Bodennähe um bis zu drei Grad erwärmen. Das Problem: Solche Frostkerzen sind weitherum vergriffen. Keine zehn Weinbauer aus der Region konnten solche Frostkerzen organisieren.

Eine Hoffnung hat Fromm aber noch: Der Wind. Er sollte mit bis zu 15 Stundenkilometern wehen, «das würde helfen», so Fromm. Im schlimmsten Fall droht einigen Weinbauern bereits im führen Reifestadium ein Ausfall von bis zu 80 Prozent der Ernte für den Jahrgang 2016. (phw)