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Heftige Gewitter über der Schweiz - Verletzte im Wallis

An Pfingsten hat es in der ganzen Schweiz heftig gewittert. Es gab drei Verletzte und vielerorts fielen teilweise mehrere Zentimeter grosse Hagelkörner. Der Verkehr staute sich am Samstag in Uri auf 14 Kilometern Länge. Am Pfingstmontag setzte Rückreiseverkehr ein.

Agentur
sda
06.06.22 - 14:27 Uhr
Wetter
Im vorderen Appenzellerland wie hier in Heiden AR wurde es durch den Hagel kurzzeitig weiss wie im Winter.
Im vorderen Appenzellerland wie hier in Heiden AR wurde es durch den Hagel kurzzeitig weiss wie im Winter.
Meteoschweiz/Meteomeldungen/App.

Mehrere Gewitterzellen zogen am Sonntag von Westen her über das Land, wie verschiedene Wetterdienste auf Twitter mitteilten. Sie waren teils von Hagel, Starkregen und Orkanböen begleitet.

Im Kanton Wallis wurden drei Personen durch das Unwetter verletzt, zwei von ihnen, weil eine Sturmböe ein bei einem Fussballturnier aufgestelltes Zelt wegwehte, wie die Kantonspolizei mitteilte. Zudem seien Dächer abgedeckt worden und Gerüste eingestürzt. Aus anderen Gegenden wurden weder Verletzte noch grössere Schäden gemeldet.

Gefahr für Leib und Leben

Am späteren Sonntagnachmittag kam es aber vor allem in der Ostschweiz, im Kanton Tessin und im Kanton Graubünden zu heftigen Gewittern. SRF Meteo warnte für den Süden vor einem Sturm und rief die Menschen auf, im Haus zu bleiben. Es bestehe Gefahr für Leib und Leben.

Bereits am Vormittag zog eine Gewitterfront über die Westschweiz und den Kanton Bern mit Sturmböen, Starkregen und Hagel, wie verschiedene Wetterdienste meldeten. Die heftigsten Böen mass Meteoschweiz in Egolzwil LU mit 132,8 Kilometern pro Stunde, was gleichzeitig Juni-Rekord ist. Ebenfalls einen Monatsrekord gab es in Visp VS mit 108,7 km/h, wo das Rhonetal den Sturm kanalisiert hatte.

Die Unwetter brachten Starkregen. Die grösste Menge innerhalb von lediglich zehn Minuten fiel gemäss Meteoschweiz in Oberiberg SZ mit 22,9 Litern pro Quadratmeter. Fast gleichviel regnete es in der Zeitspanne mit 22,5 Litern in Eggersriet SG.

23'500 Blitze über der Schweiz

Meteonews registrierte am Pfingstsonntag landesweit 23'500 Blitze. Besonders betroffen war der Kanton Bern mit über 3000 Blitzen. In Samnaun GR schlug ein Blitz in einen Dachstock und verursachte Schaden für Zehntausende von Franken. Im Urnerland setzte Blitzschlag im Wald bei Gurtnellen einen Baum in Brand.

Verglichen mit dem Vorjahressommer relativiert sich die Zahl der Blitze indessen: Meteoschweiz mass damals an sieben Tagen mehr Blitze als am Sonntag und am 28. Juni 2021 mit 48'650 am meisten.

Vielerorts kam es zu heftigem Hagelschlag. Meteoschweiz meldete etwa drei Zentimeter grosse Hagelkörner aus St. Stephan im Berner Oberland. Bilder des Wetterdienstes zeigten zudem hagelbedeckte Wiesen im Kanton St. Gallen und im Appenzellerland.

Auch aus der Innerschweiz zeigen Leserbilder und -videos auf verschiedenen Newsportalen heftige Hagelstürme.

Stau am Gotthard

Im Kanton Uri kam es am Sonntagnachmittag zu Steinschlägen. Verletzt wurde laut Kantonspolizei niemand, die Axenstrasse zwischen Flüelen und Sisikon war aus Sicherheitsgründen vorübergehend gesperrt.

Autofahrerinnen und -fahrer mussten über die ganzen Pfingsttage am Gotthard Geduld aufbringen: Am Nordportal des Gotthard-Autobahntunnels stauten sich die Fahrzeuge bereits ab Freitagmorgen. Am Samstag war der Stau zeitweise 14 Kilometer lang und an Pfingsten neun Kilometer.

Auf der Ausweichroute auf der A13 über den San Bernardino ging es am Samstag zwischen Trübbach SG und Reichenau GR auch nur stockend vorwärts. Am Pfingstmontag begann sich der Rückreiseverkehr vor dem Südportal des Tunnels im Tessin ab 11 Uhr zu stauen.

Stromausfälle bei der Bahn

Zeitweise eingeschränkt war auch der Bahnverkehr. Über zwölf Stunden lang behinderten am Samstag eine Fahrleitungsstörung und ein Stromausfall den Bahnverkehr auf der SBB-Strecke Bern - Olten. Auf der Linie Kandersteg - Brig der BLS führte ebenfalls ein Stromausfall am Pfingstsonntag zu Zugausfällen und Verspätungen.

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