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Ein so milder und trockener Winter auf Alpensüdseite wie nie zuvor

Der Winter 2020/2021 hat im langjährigen Vergleich eine Besonderheit an den Tag gelegt: Noch nie seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1864 war es südlich der Alpen in den Wintermonaten gleichzeitig so mild und trocken wie diese Saison.

Agentur
sda
22.02.22 - 11:41 Uhr
Wetter
Die Maggia im Tessin führte in diesem Winter nur wenig Wasser. Das Wetter auf der Alpensüdseite war in diesem Winter besonders - nämlich gleichzeitig so trocken und mild wie nie zuvor.
Die Maggia im Tessin führte in diesem Winter nur wenig Wasser. Das Wetter auf der Alpensüdseite war in diesem Winter besonders - nämlich gleichzeitig so trocken und mild wie nie zuvor.
KEYSTONE/TI-PRESS/Alessandro Crinari

Die Wintersaison ist zwar noch nicht ganz zu Ende, der meteorologische Frühling beginnt erst in wenigen Tagen am 1. März. Dennoch lassen sich gemäss Bundesamt für Meteorologie und Klimatologie (Meteoschweiz) unter Berücksichtigung der Prognosen für die kommenden Tage Rückschlüsse auf die Wintersaison ziehen und Vergleiche anstellen.

Demnach dürfte die Durchschnittstemperatur um etwa 1,8 Prozent höher liegen als die Norm, während die Niederschlagssumme wohl weniger als ein Viertel der Norm betragen wird, wie Meteoschweiz auf seiner Internetseite schreibt.

Ausschlaggebend dafür waren zwei Faktoren: So herrschten anhaltende Hochdruck-Bedingungen mit sehr milder Luft in den höheren Lagen. Diese hätten vor allem in den Bergen zu milden Temperaturen geführt. Gleichzeitig habe es viele Tage mit Nordföhn gegeben.

Während der Nordföhn auf der Alpennordseite zwar zu mildem, aber auch nassem oder regnerischem Wetter geführt hatte, trocknete der Nordföhn auf der Alpensüdseite aus und erwärmte sich, wie Klimatologe Stephan Bader gegenüber der Nachrichtenagentur Keystone-SDA ausführte. So sei das Wetter dort schliesslich mild und trocken gewesen.

Das alleine sei nichts Spezielles, sagte Bader. Die Trockenheit sei im Februar auf der Alpensüdseite bekannt und führe oft zu brenzligen Situationen, weil dort das ausgetrocknete Laub und die Äste vom Winter im Wald liegen.

Auch dieses Jahr gab es im Februar oberhalb von Gambarogno im Tessin einen grossflächigen Waldbrand, nachdem zwei junge Männer ihr Lagerfeuer nicht richtig gelöscht hatten. Besonders sei die Kombination der höheren Temperaturen und der Trockenheit, sagte Bader.

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