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Temperaturrekord in Sibirien und verheerende Brände in der Arktis

Eine ungewöhnliche Hitzewelle hat in Sibirien für einen Temperaturrekord gesorgt. In der Stadt Werchojansk in Jakutien, die als einer der kältesten bewohnten Orte der Welt gilt, seien am 20. Juni rekordhohe 38 Grad gemessen worden, berichtete die WMO in Genf.

Agentur
sda
25.07.20 - 05:52 Uhr
Wetter
Auch die Wildgänse in Sibirien haben in diesem Jahr unter den rekordhohen Temperaturen gelitten. (Archivbild)
Auch die Wildgänse in Sibirien haben in diesem Jahr unter den rekordhohen Temperaturen gelitten. (Archivbild)
KEYSTONE/AP/FRANK AUGSTEIN

In den Monaten Januar bis Juni hätten die Temperaturen 5 Grad Celsius über dem Durchschnitt der Jahre 1981 bis 2010 gelegen. Im Juni allein seien es 10 Grad über dem Durchschnitt gewesen, teilte die Weltwetterorganisation weiter mit.

Auch wenn das Wetter in der Region unter anderem durch eine Nordverlagerung des Jetstreams - eines Starkwind-Bandes in der Troposphäre - beeinflusst werde, wäre eine solche Hitzewelle nach einer Analyse von WMO-Experten ohne den Klimawandel praktisch unmöglich gewesen.

«Die Arktis erwärmt sich doppelt so schnell wie die ganze Welt im Durchschnitt», sagte WMO-Generalsekretär Petteri Taalas. Die Entwicklung habe weitreichende Folgen. «Die Pole beeinflussen Wetter und Klima in niedrigeren Breitengraden, wo Hunderte Millionen Menschen leben.»

Das zweite Jahr in Folge tobten wegen der Hitze innerhalb des Polarkreises verheerende Brände. Das nördlichste zur Zeit aktive Feuer befinde sich weniger als acht Kilometer vom Arktischen Ozean entfernt, so die WMO. Auf russischen Satellitenaufnahmen seien am 22. Juli 188 wahrscheinliche Brandherde zu sehen gewesen.

«Der Sommer 2019 war insgesamt in Bezug auf die Brände in hohen Breitengraden ungewöhnlich, und 2020 scheint sich ähnlich zu entwickeln», zitierte die WMO den Wissenschaftler Mark Parrington vom europäischen Kopernikus-Atmosphärenüberwachungsdienst (CAMS). Die sibirische Hitzewelle habe den Eisrückgang an den arktischen Küsten beschleunigt, besonders seit Ende Juni, berichtete die WMO.

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