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Regen kann schön glücklich machen

Wenigstens giesst es nur einmal: Umso mehr strahlen die Wandersleut der dritten Etappe, die von der Sonnenterrasse Braunwald auf den Brunnenberg führt.

Martin
Meier
25.07.17 - 19:03 Uhr
Leben & Freizeit

Wanderleiter Louis Largo strahlt wie ein Maikäfer. In den Händen hält er ein Schild: «Gemütlich» steht darauf. Der einstige Chefarzt der Reha-Klinik Braunwald ist der Mann, der den Puls tief hält. «Damit auch die Langsameren mitkommen.» Mitkommen möchte auch wieder Olga Zanin aus Zizers, die mit der «Südostschweiz» bereits im Unesco-Welterbe Tektonikarena Sardona auf Wanderschaft war.

Gemütlich startet die Bergtour für alle, mit der Bahn steil am Seil, von Linthal nach Braunwald – auf die für einmal wolkenverhangene Sonnenterrasse, die keinen Einblick ins sonst märchenhafte Alpenpanorama freigibt. Märchenhaft finden dafür die Wanderer den Boxenstopp vor dem «Märchenhotel». Direktor Patric Vogel schenkt Kaffee aus. Olga Zanin nimmt sich dazu ein Gipfeli.

Und weiter geht es: über den Schwettiberg auf die Braunwaldalp. Ab da beginnt der 2016 neu erstellte Wanderweg des Glarner Zivilschutzes. Seine Bewährungsprobe hat er bestanden. Trockenen Fusses erreichen die Wandergruppen den Flueboden. Herr Doktor mit den «Gemütlichen» etwas später.

Gut im Schritt ist im Glarnerland die Bündnerin Olga Zanin: «Was wäre das jetzt für ein Traum, wenn das Wetter schön wäre.» So sei es ein Albtraum, aber mit P geschrieben, meint die 72-Jährige. Ein Traum ist die Bösbächi-Alp wirklich.

Mittagspause im Gadä. Sennerin Sarah Jenny ist am Käsen, Älplerin Rita Widmer führt durch den Mittelstafel. Zeit zum Plaudern. Obwohl kein Kaiserwetter ist, erzählt Olga Zanin von einer Majestät, der sie schon einmal die Hand geschüttelt hat. Von Zita von Bourbon-Parma, der letzten Kaiserin von Österreich, die im Stift Zizers im Exil war. «Wenn sie Geburtstag hatte, hat der Männerchor für sie gesungen, mein Mann auch», schwelgt Olga Zanin in Erinnerungen, bevor es Richtung Oberplegisee weitergeht.

«Es ist ein richtiger Alptraum – und kein Albtraum»

Vom sagenumwobenen Bergsee gehts zur Brunnenberg-Seilbahn und dann nur noch bergab. Für kurze Zeit lichtet sich die Wolkendecke. Herr Doktor unterbricht: «Schaut, das sind die Eggstöcke. Von den Gletscherabbrüchen, die hoch über dem See thronen, ist allerdings nicht viel zu sehen. «Trotzdem – schön wars», fasst Olga Zanin die dritte Etappe zusammen. «Die Stimmung war einzigartig, mystisch, die Tour kein Alb-, vielmehr ein Alptraum.»

Der Rückblick auf Etappe 3 in bewegten Bildern: 

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