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Neue Olympiagelüste: «Eine Eintagsfliege»

Das Komitee Olympiakritisches Graubünden hält nichts vom Ansinnen des Bündner Gewerbeverbandes, zum zweiten Mal für Olympische Winterspiele zu kandidieren. Das Komitee fordert, sich auf andere Probleme zu konzentrieren.

Südostschweiz
06.10.14 - 15:06 Uhr

Chur. – Nach den Bestimmungen des IOC sind nur noch Almaty und Peking als Austragungsorte im Rennen um die Winterolympiade 2022.  Bis am 7. Januar 2015 würden die beiden Kandidaten ihre Bewerbungen ausarbeiten und die notwendigen Finanzgarantien der Regierungen einholen können. «Was bei den beiden Diktaturen kein Problem sein dürfte» so das Komitee in einer Medienmitteilung. Wegen dieser staatlichen Defizitgarantie sei auch die norwegische Regierung nach der Diskussion im Parlament aus der Kandidatur ausgestiegen.

«Für spätere Kandidaturen der Schweiz für Olympischen Winterspiele 2026, 2030 etc. sind wir im Olympiawiderstand schweiz- und alpenweit gegen den Gigantismus gerüstet», heisst es weiter.

Geld fehlt in der Bildung

Die Fragwürdigkeit der Geldmaschinen IOC und Fifa mit ihrem alleinigen Vermarktungsrecht der Olympischen Spiele und Fussballweltmeisterschaften sei jedoch – nach Sotschi und Brasilien – weltweit ins öffentliche Bewusstsein gelangt. Vorerst seien es europäische Demokratien, die sich den Knebelungsverträgen des IOC verweigern würden, vor allem mit der Einsicht, dass solche Gross-Events dem Ausrichterland grosse Schulden und dem IOC grosse Gewinne einbringe. Dieses Geld fehle dann bei Bildung, Gesundheit und Infrastrukturen im eigenen Land.

Bis die direktdemokratische Schweiz ohne eine Stadt wie Zürich, Bern oder Genf und zusammen mit dem Bundsamt für Sport und Swiss Olympic wieder für Olympische Winterspiele kandidiere, würden andere Probleme gewaltig zunehmen: Die Klimaerwärmung sei eines davon. (so)

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