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Tourismus in Schweizer Städten am stärksten betroffen

Die Coronavirus-Pandemie wird den Tourismus in den Schweizer Grossstädten am härtesten treffen. Dies geht aus einer Studie der Credit Suisse hervor. Die Berghotels dürften dagegen von den inländischen Gästen profitieren.

Agentur
sda
22.05.20 - 13:24 Uhr
Tourismus
Die Coronavirus-Pandemie wird den Tourismus in den grossen Schweizer Städten am härtesten treffen. Dies geht aus einer Studie der Credit Suisse hervor. (Symbolbild)
Die Coronavirus-Pandemie wird den Tourismus in den grossen Schweizer Städten am härtesten treffen. Dies geht aus einer Studie der Credit Suisse hervor. (Symbolbild)
KEYSTONE/URS FLUEELER

Mit den nächsten Lockerungen am 8. Juni könnte auch der Tourismus in der Schweiz wieder ins Rollen kommen. Da globale Reisen aber noch immer stark eingeschränkt seien, werde man weiter auf ausländische Gäste verzichten müssen, erklärte die Credit Suisse in der am Freitag veröffentlichten Studie.

Aufgefangen werden soll dies durch Schweizer Touristen, welche ihre Ferien nun auch hauptsächlich im Inland verbringen werden. Der Kampf um inländische Touristen sei eröffnet, schrieb Studienautor Alexander Lohse. Die Frage sei nun, für welche Regionen sich die Gäste entscheiden würden.

Ein Blick in die Vergangenheit zeige, dass Schweizer Hotelgäste bevorzugt in den Bergregionen übernachten würden, hiess es weiter. Weniger im Fokus stünden die Grossstädte Basel, Bern und Genf. Eine Ausnahme sei die Region Zürich, die aber normalerweise von Grossanlässen und Geschäftsreisen profitiere, welche diesen Sommer nur eingeschränkt stattfinden würden.

Asiaten fehlen

Laut Lohse würden die Grossstädte diesen Sommer massiv unter den ausbleibenden ausländischen Touristen leiden. Auch die Regionen Luzern/Vierwaldstättersee und das Berner Oberland haben den Ausfall vieler asiatischen Reisenden zu beklagen.

Besser sei der Ausblick für die Tourismusgebiete in den Bergregionen, wie Graubünden, das Wallis oder die Ostschweiz sowie das Tessin. Diese hingen weniger von ausländischen Gästen ab und würden diesen Sommer wohl noch stärker im Fokus der inländischen Reisenden stehen.

Gerade in den Bergregionen könnten dementsprechend die fehlenden Einnahmen der ausländischen Gäste zumindest teilweise kompensiert werden. Dies werde aber hauptsächlich in den Schweizer Ferienzeiten der Fall sein. Ausserhalb der Schweizer Ferienzeiten werde die Auslastung sinken und der Wettbewerb zunehmen.

Höheres Konkursrisiko

Vor allem kleinere Betriebe mit geringerer Liquidität seien sich einem erhöhten Konkursrisiko ausgesetzt. Besserung sei in den Wintermonaten in Sicht. Einerseits dürften bis dann die Reisebeschränkungen wieder etwas lockerer sein, andererseits sei die Tourismusbranche im Winter weniger abhängig vom ausländischen Gästen.

Die Folgen der Coronakrise auf den Tourismus zeigten sich bereits im März, als die Einschränkungen im In- und Ausland verhängt wurden. Die Übernachtungen brachen laut dem Bundesamtes für Statistik (BFS) im Vergleich zum Vorjahr um 62

Prozent ein. Laut der CS könnte das Bild im April und Mai noch düsterer ausfallen. Die Hotellerie rechne in diesen Monaten mit einer Auslastung von lediglich 8 bzw. 9 Prozent, hiess es.

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