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Über den Berg und aus dem Tal der Tränen heraus

Der Sommer 2019 war für die Bündner Hotelier erfolgreich. Zwischen Mai und Oktober stiegen die Logiernächte um 2,9 Prozent. Ernst Wyrsch, Präsident von Hotelleriesuisse Graubünden, ist zufrieden und verrät, auf welche Gäste in Zukunft aktiv zugegangen wird.

Südostschweiz
06.12.19 - 12:42 Uhr
Tourismus
Ernst Wyrsch zieht Fazit zu den Tourismuszahlen im Sommer.
Ernst Wyrsch zieht Fazit zu den Tourismuszahlen im Sommer.
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Der Sommer 2019 war erfreulich für den Bündner Tourismus. Insgesamt lag die Zahl der Logiernächte der Bündner Sommersaison bei zusätzlichen 68'000. Im Interview mit TV Südostschweiz zieht der Präsident von Hotelleriesuisse Graubünden, Ernst Wyrsch, ein positives Fazit.

Herr Wyrsch, wie sind die Zahlen für die Bündner Hotellerie zu deuten?

Der anhaltend positive Trend freut mich extrem für die Bündner Hoteliers, die sehr viel investierten, um Marktanteil zurück zu gewinnen. Es bestätigt jetzt, dass wir aus dem Tal der Tränen raus sind.

Es gibt eine Zunahme von knapp drei Prozent bei den Logiernächten. Wie schätzen Sie dieses Wachstum ein?

Es ist deshalb erfreulich, weil es nicht nur um die Prozentzahl geht, sondern dass diese nicht mit günstigen Preisen erkauft worden ist. Man konnte sogar Preiserhöhungen im Kanton durchsetzen.  Das müsste sich nachhaltig auswirken in der Wertschöpfungsbilanz.

Wenn ich mit dem Preis runtergehe, kann ich auch acht Prozent zunehmen, verdiene aber kein Geld. Unsere Hoteliers gingen mit ihren Preisen rauf und haben trotzdem ein Wachstum. Deshalb kommt die doppelte Freude nach vorne.

Hätte es nicht noch mehr geben können?

Es ist ein realistisches Wachstum. Wichtig ist, dass es keine Eintagesfliege von einem Sommer ist. Die letzten drei Sommer hat man zunehmend Zuwachs gehabt, allerdings auf tieferem Niveau. Somit redet man von nachhaltigem Wachstum. Es ist erfreulich, dass wir die Schweizer Touristen halten und leicht ausbauen konnten. Aber auch, dass wir neue Märkte und somit Gäste dazugewinnen konnten. Wir brauchen neue Gäste, vor allem, weil die Aufenthaltsdauer immer kürzer wird.

Was bedeutet die Zunahme im Vergleich zum Vorjahr?

Wir konnten die verkürzte Aufenthaltsdauer mit mehr Ankünften kompensieren. Das zeigt die Aktivitäten der Hoteliers, der Destinationen und von Schweiz Tourismus. Das ist kein Zufallsprodukt.

Vor allem bei den amerikanischen Gästen gab es eine grosse Zunahme. Warum ist das so?

Es gab verschiedene gute Events, welche nachhaltig gewirkt haben, beispielsweise das WEF mit Trumps Besuch oder die Bike-WM auf der Lenzerheide.

Auf welche Märkte will man in Zukunft mehr setzen?

Der wichtigste Markt für den Kanton Graubünden bleibt der Schweizer Markt. Neben den klassischen Märkten wie Deutschland und Italien fokussieren wir uns in den nächsten fünf Jahren aktiv auf die Golfstaaten, China und USA.

Wie steht Graubünden preislich im Vergleich zu anderen Destinationen da?

Graubünden hat sich nie mit den günstigsten Preisen in der Schweiz ausgezeichnet. Graubünden war immer ein wenig teurer. Es ist wichtig, dass man zum Preis stehen kann und das hat Graubünden gemacht.

Welches Wachstum erwarten Sie für die kommende Wintersaison?

Es herrscht bereits eine richtige Winterstimmung im Kanton. Ich gehe von einer sehr guten Saison aus. Ich habe die Hoteliers schon lange nicht mehr so zufrieden gesehen in Bezug auf die Buchungssituation. Es wird meiner Meinung nach, Stand heute, ein sehr erfreulicher Winter geben. (nua)

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