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Thomas-Cook-Pleite: Politiker kritisieren Manager-Boni

Nach der Pleite von Thomas Cook wächst in Grossbritannien die Kritik an Managern des Reisekonzerns, die Berichten zufolge in den vergangenen Jahren Boni in Millionenhöhe erhalten haben sollen.

Agentur
sda
24.09.19 - 15:14 Uhr
Tourismus
Kritik nach Pleite: Thomas-Cook-Konzernchef, der Schweizer Peter Fankhauser, hat 8,3 Millionen Pfund verdient, seit er im November 2014 den Vorstandsvorsitz übernahm. (Archivbild)
Kritik nach Pleite: Thomas-Cook-Konzernchef, der Schweizer Peter Fankhauser, hat 8,3 Millionen Pfund verdient, seit er im November 2014 den Vorstandsvorsitz übernahm. (Archivbild)
KEYSTONE/EPA/VICKIE FLORES

Zuletzt sass Konzernchef Peter Fankhauser, ein Schweizer Touristikmanager, im Chefsessel. Er hatte die Konzernleitung im November 2014 übernommen.

«Ich würde etwa infrage stellen, ob sich die Direktoren (...) selbst grosse Summen zahlen sollten, wenn Unternehmen so den Bach runtergehen», sagte Premierminister Boris Johnson am Montag am Rande der UN-Generalversammlung in New York.

Nach Meinung des wirtschaftspolitischen Sprechers der oppositionellen Labour-Partei, John McDonnell, hätten die verantwortlichen Manager «eine moralische Verantwortung, ihre Boni zurückzuzahlen».

Zum genauen Wert der Boni und Vergünstigungen kursierten am Dienstag unterschiedliche Zahlen. Nach Angaben der britischen Nachrichtenagentur PA hatten die Führungskräfte bei Thomas Cook in den vergangenen zehn Jahren Zahlungen von knapp 50 Millionen Pfund erhalten. Der «Guardian» sprach von Auszahlungen von mehr als 35 Millionen Pfund in den letzten 12 Jahren. Die Top-Manager des Reiseunternehmens hätten seit 2014 Gehalts- und Bonuszahlungen im Wert von insgesamt 20 Millionen Pfund erhalten, berichtete die BBC unter Berufung auf Zahlen des Unternehmens.

Der britische Thomas-Cook-Konzern hatte in der Nacht zum Montag Insolvenz angemeldet. Seine deutsche Fluglinie Condor fliegt aber weiter und hofft auf einen Überbrückungskredit der Bundesregierung.

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