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Bündner Kurorte gehen auf jüdische Gäste zu

Jüdische Gäste und die jüdische Kultur gibt es in der Schweiz schon lange. Gerade Davos und Arosa sind beliebte Urlaubsziele der jüdischen Gäste. Die Destinationen wollen nun einen Schritt in die Richtung kultureller Annäherung von Gast und Gastgeber machen.

Südostschweiz
06.06.19 - 17:00 Uhr
Tourismus
Ein neues Projekt soll das gegenseitige Verständnis zwischen Gästen und Gastgebern unterstützen.
Ein neues Projekt soll das gegenseitige Verständnis zwischen Gästen und Gastgebern unterstützen.
MARCO HARTMANN

Am Donnerstag findet eine Informationsveranstaltung des Schweizerischen Israelitischen Bunds (SIG) zusammen mit der Destination Davos Klosters statt. Ziel sei es, Begegnungen zwischen der Tourismusbranche und den jüdischen Gästen zu fördern und somit auch das Verständnis der jeweiligen gegenüber gesetzten Kultur aufzubringen. So heisst es in der Einladung des Schweizerischen Israelitischen Gemeindebunds zum Anlass.

Gegenüber Radio Südostschweiz erklärte Reto Branschi, CEO der Destination Davos Klosters, was dieses Projekt beinhaltet und was die Ziele davon sind.

Es findet nun die Veranstaltung für Hotelier und Touristiker zu jüdischen Gästen in der Schweiz statt. Warum braucht es so eine Infoveranstaltung überhaupt?

Bereits vor einem Jahr haben wir den Schweizerischen Israelitischen Gemeindebund angeschrieben, um ein gemeinsames Treffen zu initiieren. Wir haben zusammen einen Massnahmenkatalog erstellt, sowohl für die Tourismusbranche als auch für den Gemeindebund. Darin sind Verhaltensregeln dargestellt, sowohl für Gemeindebund wie auch für alle anderen. Die Informationen sollen zum gegenseitigen Verständnis beitragen.

Sollte es im Tourismus nicht selbstverständlich sein, ein gegenseitiges Verständnis der verschiedenen Kulturen als Hotelbetrieb zu haben?

Das ist die Voraussetzung. Aufgrund des Glaubens sind die Verhaltensregeln jedoch nicht immer identisch und das kann zu Unverständnis führen. Der Punkt ist genau diese gegenseitige Aufklärung.

Von aussen könnte man denken, die jüdischen Gäste bekommen eine Spezialbehandlung.

Nein, das ist nicht der Fall. Es geht nicht nur um die jüdischen Gäste. Von Schweiz Tourismus gibt es solche Broschüren auch für beispielsweise chinesische oder indische Gäste, also einfach für andere Kulturen.

Sehen Sie ein Defizit der Bündner Hotellerie im internationalen Kulturverständnis? Die Massnahmen könnten darauf schliessen lassen. 

Vielfach sind es Erstbegegnungen, wenn man Gäste aus anderen Kulturen bei uns beherbergt. Die Broschüre hilft auch dabei, die Bedürfnisse der Gäste zu verstehen und darauf vorbereitet zu sein. (nua)

Eines dieser kulturellen Missverständnissen führte im Jahr 2017 zu grosser medialer Aufmerksamkeit:

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