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Staub: «Ich habe noch nie so viel Beleidigungen und Hass gehört»

Die Präsidentin von Sedrun Disentis Tourismus tritt zurück - per sofort. Während der Amtszeit von Corinne Staub habe es Beschimpfungen und Beleidigungen gegeben. Trotzdem verlässt sie die Tourismusorganisation nicht mit einem Groll.

Südostschweiz
02.05.19 - 20:12 Uhr
Tourismus
Disentis
Disentis verliert die Präsidentin seiner Tourismusorganisation
Theo Gstoehl / ARCHIVBILD THEO GSTÖHL

Am Donnerstag die überraschende Nachricht: Corinne Staub verlässt Sedrun Disentin Tourismus per sofort. Der Grund seien Meinungsverschiedenheiten bezüglich Ressourcenverteilung und Strategie, hiess es in einem Schreiben der Tourismusorganisation. «Wenn eine Mannschaft nach rechts will und der Trainer links sagt, dann muss der Trainer irgendwann ersetzt werden», sagt Staub später gegenüber Radio Südostschweiz.

Eineinhalb Jahre war sie als Präsidentin und Vorstandsmitglied bei Sedrun Disentis Tourismus tätig «Jetzt wird es aber ohne mich weitergehen, denn mit mir geht es nicht», bringt es Staub auf den Punkt. Die Meinungen seien einfach zu verschieden, um so weiterzumachen wie bisher. «Wenn man ständig gegen Windböen kämpft, macht es irgendwann einfach keinen Sinn mehr», so Staub.

Der Entscheid, zurückzutreten, sei von Staub ausgegangen, sagt Vize-Präsident Silvio Schmid zu Radio Südostschweiz. Er wird das Präsidium bis im Juni übergangsmässig übernehmen. «Wir haben innerhalb des Vorstandes einen Entscheid gefällt, hinter dem sie nicht stehen konnte. Daraufhin hat sie ihren umgehenden Rücktritt erklärt.» Es sei eine Meinungsverschiedenheit gewesen, aber keine schwerwiegende. «Wir hatten keinen Krach. Wir waren einfach unterschiedlicher Meinung.»

Beleidigungen, Hass und Beschimpfungen

Staubs Worte klingen dann doch etwas heftiger. «Ich habe in meinem ganzen Leben noch nie so viel Beleidigungen, Hass und sonstige Beschimpfungen gehört, wie in diesen eineinhalb Jahren», sagt sie. Mit einem Groll verlasse sie die Tourismusorganisation aber dennoch nicht. Auf der anderen Seite habe sie nämlich auch «total lässige» Begegnungen machen können, viel gelernt und einige Sachen nach vorwärtsbringen können. «Wir konnten eine Geschäftsführerin einstellen und eine neue Leistungsvereinbarungen mit den Gemeinden auf die Beine stellen», so Staub. Man habe nicht versagt. «Man muss einfach wissen, wann es Zeit ist zu gehen.» (so)

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