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Wanderwetter lässt Einnahmen auf Rekordhoch klettern

Ein schöner Sommer und ein goldener Herbst bescheren Alpbeizen und Sportbahnen in der Region gute Umsätze. Manch einer spricht von einer Ausnahmesaison. Die warme Jahreszeit wird immer wichtiger.

Christine
Schibschid
21.10.18 - 20:55 Uhr
Tourismus
Ab nach draussen: Herbstzeit ist Wanderzeit.
Ab nach draussen: Herbstzeit ist Wanderzeit.
BILD MARKUS TIMO RÜEGG

Buntes Laub, strahlender Sonnenschein, blauer Himmel und klare Luft – der Altweibersommer zeigt sich von seiner besten Seite. Perfekt, um den Rucksack zu packen, die Wanderschuhe zu schnüren und in die Berge zu gehen.

Die Ausflugsgebiete in der Region freuts. Ihnen beschert der schöne Herbst nach dem guten Sommer rekordverdächtige Einnahmen. «Es sieht grandios aus – besser geht es kaum», sagt etwa Vreni Rüdisüli von den Sportbahnen Amden. «Aktuell liegen die Sommereinnahmen an der Sesselbahn rund 20 Prozent über dem Durchschnitt der fünf letzten gesamten Sommersaisons.»

Rekord bei Einnahmen geknackt

Den bisherigen Rekord bei den Einnahmen in der Sommersaison hätten die Sportbahnen am Sonntag, 14. Oktober, geknackt. «Der alte Rekord stammte aus dem Jahr 2015. Damals hat eine schöne erste Novemberhälfte noch einmal Geld in die Kassen gespült», erinnert sich Rüdisüli. Dass die bisherige Bestmarke nun schon im Oktober übertroffen werde, spreche für sich. «Was jetzt noch kommt, ist Zugabe.»

«Wir sind sehr gut dran», sagt auch Thomas Exposito, Geschäftsführer von Amden und Weesen Tourismus. Die Übernachtungszahlen und die Parkplatzbelegungen seien überdurchschnittlich. Konkrete Zahlen kann er jedoch nicht nennen.

«Der Herbst ist bisher sensationell verlaufen», findet auch Ueli Zwingli von den Sportbahnen Atzmännig. Während der Herbstferien sei das Wetter super gewesen. «Es kamen viele Wanderer, und auch im Freizeitpark lief es optimal.» Der vergangene Winter sei «nicht so der Hit» gewesen, daher sei es umso besser, dass die Sommersaison gut gelaufen sei. «Das Ergebnis wird sicher um einiges besser als das der vergangenen Saison.»

Auch die Wirte sind froh

Rosig lief das Geschäft auch in den Alpwirtschaften. Für Joggi und Brigitte Wildhaber war es die erste Saison in der Alpwirtschaft «Kohlwald» in Rieden. «Es war ein guter Sommer mit vielen schönen Tagen, eine tolle Saison, wir sind zufrieden», sagt Brigitte Wildhaber. Im Hochsommer seien viele Leute erst gegen Abend gekommen. «Da war es hier oben kühler als un-ten.» Nun, in der Wander- und Ferienzeit, kämen den ganzen Tag über viele Gäste.

Zufrieden ist auch Karl Jud von der Alpwirtschaft «Tanzboden» in Rieden. «Man muss nicht jammern», sagt er und spricht von einem Ausnahmesommer. Durch die Trockenheit sind Jud und sein Team gut gekommen: «Wir hatten Glück. Das Wasser hat immer gereicht», sagt er.

Einen solch schönen Sommer und Herbst wie dieses Jahr gebe es fast nie. «Dass es im Juli, August, September und Oktober schön ist, ist schon eine Ausnahme», so Jud. Für ihn ist ein guter Herbst aber wichtiger als ein schöner Sommer. Denn: «Im Herbst ist Wanderzeit.»

Vorbereitungen für den Winter

In der Alpwirtschaft «Tanzboden» laufen schon die Vorbereitungen auf den Winter. «Wir müssen die Maschinen bereit machen, einkaufen und die Schneemarkierungen stecken», erklärt Jud. Die Alpwirtschaft «Tanzboden» hat auch im Winter offen, «Kohlwald» dagegen macht am 29. Oktober zu.

Auch Zwingli von den Sportbahnen Atzmännig hat den Winter schon im Blick: «Ich frage mich, was er dieses Jahr macht.» Der Sommerbetrieb laufe, solange kein Schnee liege. «Wir können innerhalb einer Woche umstellen.»

Insgesamt sei es sicherlich eine gute Entscheidung gewesen, dass die Sportbahnen schon Ende der 70er-Jahre aufs Sommergeschäft geschaut hätten. Damals wurde die Sommerrodelbahn gebaut. «Das Wintergeschäft werden wir vorerst erhalten, aber nicht unbedingt ausbauen», meint Zwingli.

Angebot weiter ausbauen

Bei einer Wettersituation wie diesen Sommer und Herbst gewinne die Sommersaison sicher an Bedeutung, sagt Rüdisüli aus Amden. Sie denkt aber, dass auch wieder Sommer mit weniger Sonnentagen kommen werden.

Laut Exposito vom Tourismusverein wird das Familienangebot im Sommer in Amden weiter aus- und umgebaut. «Der Munggenweg wird ständig erneuert und umgebaut, bestehende Angebote werden verbessert.» Im Arvenbühl sei weiterhin ein Seilpark geplant. «Das Bewilligungsverfahren läuft noch», so Exposito. Sommer- und Herbstsaison würden alleine schon aufgrund ihrer Dauer immer wichtiger. «Die Gästezahlen in diesen Monaten nehmen zu.»

Der Sommerbetrieb bei den Bergbahnen geht noch bis Allerheiligen und kann bei Bedarf verlängert werden. Eines stellt Exposito aber auch klar: «Ich hoffe schon, dass irgendwann der Winter kommt.»

 

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