Alte Mädchen starten zur Ausfahrt in Schänis
Knapp hundert alte und neuere Lastwagen und Busse sind in Schänis zur traditionellen Herbstausfahrt gestartet. Weil mehr Teilnehmer kamen als erwartet, wurden die Planungen ein wenig durcheinander geworfen.
Knapp hundert alte und neuere Lastwagen und Busse sind in Schänis zur traditionellen Herbstausfahrt gestartet. Weil mehr Teilnehmer kamen als erwartet, wurden die Planungen ein wenig durcheinander geworfen.
von Gabi Heussi
Samstagmorgen, 9.30 Uhr: Der Verkehr auf der Strasse zwischen Bilten und Schänis staut sich. Die Luft ist gefüllt mit dem Geruch von Dieselabgasen. Zwischendurch ertönen Lastwagenhupen und der Dreiklang alter Postautos.
Die Oldtimer biegen auf den Parkplatz der Bico ein und parkieren. Vorbei ist es mit dem Firmenmotto «Für ä tüüfä gsundä Schlaf». Motorenlärm, Männer und Frauen die sich über die Motoren unterhalten, Kinder die umherrennen – ein kleines Volksfest beginnt, während immer mehr Oldtimer eintreffen und Schaulustige durch die Reihen spazieren. Staunende Blicke auf glänzende Karosserien, Motorenblöcke und Räder. Männer wie Frauen, junge und ältere Semester, alle sind sie fasziniert.
Fahrzeug aus Holz
Das älteste Fahrzeug ist eine Berna 2UK, Jahrgang 1946. Heiri Lagler aus Seewen/SZ ist ihr stolzer Besitzer. Strahlend zeigt er die Details seines Fahrzeuges. Ein Schild in der hölzernen Fahrerkabine weist auf ältere Richtlinien hin: «Es ist verboten, in sich in Bewegung befindlichen Fahrzeugen auf- und abzuspringen und sich auf dem Trittbrett aufzuhalten.»
Laglers Berna ist ein ehemaliges, linksgesteuertes Militärfahrzeug, das grösstenteils aus Holz gebaut ist. «Holz war während des Krieges einfacher zu beschaffen als Metall», erklärt der Besitzer. An der Heckscheibe der Führerkabine sind zwei lederne Karabinerhaken angebracht. «Da wurden die Karabiner-Gewehre während der Fahrt aufbewahrt.» Heiri Lagler nutzt die Haken nun als Garderobe.
Um halb zehn sind alle Fahrzeuge eingetroffen. Ruedi Schmid und Markus Inkamp, die beiden Organisatoren dieser Herbstfahrt, stellen sich auf die Ladefläche eines LKWs, begrüssen die Teilnehmer und erklären, wo die 13. Herbstausfahrt hinführt: «Wir fahren über die Landstrasse Richtung Schindellegi, Zug, Sihlbrugg, nach Küsnacht am Rigi, wo wir gemeinsam essen.» Das Mittagessen ist bestellt, aber da viel mehr Teilnehmer angereist sind als erwartet, stellt das die Organisatoren vor eine grössere Herausforderung. «Wir haben nicht für alle Platz. Eine kleine Gruppe wird deshalb ausgelagert», so Schmid. Er verabschiedet sich und wünscht allen eine gute, unfallfreie Fahrt.
Fahren, hupen und blinken
Kaum ist Schmid mit seinen Erklärungen fertig, eilen die Teilnehmer strammen Schrittes zu ihren Fahrzeugen. Die ersten Motoren beginnen zu brummen und schon stellt sich der Besenwagen in die Hauptstrasse, damit der Konvoi losfahren kann. 93 Oldtimer biegen in die Strasse nach Bilten ein. Die Fahrer hupen und blinken und winken den Zuschauern am Srassenrand zu.
Nach dem Mittagessen machen sich alle Lenker wieder auf den Heimweg. Zu Hause zücken sicher viele noch den Putzlappen, um die Spuren des Tages an ihren Oldtimern wieder zu beseitigen.
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