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Rapperswiler Meisterkoch beehrt San Francisco

Markus Burkhard, Meisterkoch im Rapperswiler Restaurant «Jakob», ist ein gefragter Mann: Momentan vertritt er die Stadt in den USA beim grossen internationalen Festival «Zurich meets San Francisco».

Jérôme
Stern
12.10.18 - 04:35 Uhr
Tourismus
Markus Burkhard kocht mit vielen Sternen und ist gespannt auf das kulinarische Angebot in San Francisco.
Markus Burkhard kocht mit vielen Sternen und ist gespannt auf das kulinarische Angebot in San Francisco.
JÉRÔME STERN

Ein fast normaler Dienstagmorgen im Restaurant «Jakob» am Rapperswiler Hauptplatz: Koch Markus Burkhard unterhält sich mit einem Gemüsebauern über die neue Lieferung, kaut an einem Stück Kohlrabi und denkt laut über mögliche Rezepte nach. Dienstags nehme er sich stets Zeit für die Menüplanung der kommenden Tage, halte Kontakt mit den Bauern aus der Region. Besonders an diesen Morgen ist hingegen, dass er nicht nur kulinarische Ideen entwickelt, sondern zudem eine Amerikareise organisieren muss.

«Eine grosse Ehre»

Der 36-Jährige mit Berner Wurzeln reitet zurzeit auf einer veritablen Erfolgswelle: So erhielt er jüngst vom Restaurantführer Gault-Millau 16 Punkte für seine Küche, einen mehr als bis anhin (Ausgabe vom Dienstag). Und anlässlich des Städtefestivals «Zurich meets San Francisco» wurde er eingeladen, die kulinarische Seite des Zürichsees zu vertreten.

In wenigen Tagen fliegt Burkhard nach San Francisco, um dort im renommierten Restaurant «Nightbird» von Kim Alter zu kochen. Wobei auch die Amerikanerin diesen Sommer nach Rapperswil- Jona gekommen war, um im «Jakob» zu kochen. Diese Einladung sei für ihn eine grosse Ehre, sagt er. «Immerhin repräsentiere ich damit die Gastroszene der ganzen Region.» Aus finanziellen Gründen mache er die Reise sicher nicht. Flugticket und Spesen würden wohl durch die Organisatorin, Zürich Tourismus, gedeckt, ein spezielles Honorar gebe es hingegen nicht.

Auf die Chance, eine für ihn ungewohnte Küche mit neuen Zutaten kennenzulernen, freut er sich: «Mich reizt es, endlich mal etwas mit Meeresfischen, Austern und Lobstern zu kreieren.» Diese Tiere seien für seine strikt regionalen Menüs in Rapperswil tabu.

Burkhard freut sich darauf, eine ungewohnte Küche kennenzulernen.

«Ich war vor einiger Zeit schon mal Kalifornien, aber noch nie in San Francisco. Auf den Austausch mit den Köchen und der dortigen Produktepalette bin ich sehr gespannt», sagt der Meisterkoch. Was wird er kochen? Das wisse er noch nicht, so Burkhard. Er lasse sich vor Ort inspirieren. «Ich habe mir auch vorgenommen, ein paar Restaurants in der Bay-Area zu besuchen, aber das wird zeitlich knapp.»

Tatsächlich ist sein Zeitplan eng gestrickt: Am Vorabend des Festivalbeginns trifft er in Kalifornien ein. Am folgenden Montagmorgen steht er schon in der Küche des «Nightbird». Am Mittwochabend fliegt er wieder zurück in die Schweiz, um am Donnerstag im «Jakob» zu kochen. «Für ein, zwei Restaurants wird die Zeit in San Francisco schon reichen.»

Hinter der Idee für Burkhards kulinarische Mission steckt der Chef von Rapperswil Zürichsee Tourismus, Simon Elsener. Doch auf dessen Anfrage reagierte der Koch zunächst skeptisch. «Zuerst meinte ich, dass die Sache für unser Restaurant keinen Sinn mache.» Schliesslich habe er nicht viel Zeit und als Werbechance habe er dies zunächst nicht wahrgenommen.

Einmalige Chance

Damit gab sich Elsener allerdings nicht zufrieden. Er argumentierte, dass der Werbeeffekt die ganze Tourismusdestination Zürichsee betreffe. Auch sei es eine einmalige Chance für Rapperswil-Jona. Womit er Burkhard schliesslich überzeugen konnte.

«Es ist wichtig, dass unsere Stadt als Tourismusdestination auch international wahrgenommen wird», so der Koch. «Zumal in letzter Zeit wegen zweier Hotelschliessungen eher negative Signale ausgesendet wurden.» Und er fügt an: «Für mich persönlich ist es wichtig, die Verantwortung wahrzunehmen und auf internationalem Parkett ein positives Zeichen für Rappers- wil-Jona zu setzen.»

 

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