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Weniger Verlust bei den Sportbahnen

Die Sportbahnen Braunwald zeigen sich optimistisch – wenn auch verhalten. Denn trotz Sparmassnahmen bleibt der Verlust mit fast 300'000 Franken beträchtlich. Der Weg in die Zukunft soll an der morgigen Generalversammlung klarer werden.

Fridolin
Rast
04.10.18 - 04:30 Uhr
Tourismus
ARCHIVBILD

Die Sportbahnen Braunwald blicken auf ein weiteres Jahr in einer langen Folge zurück, das unter dem Strich einen Verlust gebracht hat. «Der Verwaltungsrat und die Geschäftsleitung arbeiten zielstrebig an dem vor einem Jahr ausgearbeiteten Massnahmenprojekt», schreibt Verwaltungsratspräsident Fritz Trümpi im Aktionärsbrief zur Generalversammlung (GV) von morgen.

Im vergangenen Jahr seien erfolgversprechende Fortschritte erzielt worden, über welche dann die Leitung aus erster Hand informieren wolle. Sparmassnahmen und Ertragssteigerung sind darin ein Teil, Sanierung der Bilanz und neue Angebote die beiden anderen.

Nicht alle Hoffnungen erfüllt

Als Jahresergebnis für Mai 2017 bis April 2018 resultiert ein Verlust von 299'146 Franken, was zehn Prozent des gesamten Ertrags entspricht. Damit ist das Resultat rund 93'000 Franken besser als im Vorjahr 2016/17: Die Erträge sind mit rund fünf Prozent stärker gewachsen als die Aufwände, die nur um drei Prozent zunahmen. Die Reihe der Verlustjahre wird allerdings nochmals um eines länger, und der Verlust, der neben drückenden Schulden auf die angekündigte Bilanzsanierung wartet, steigt auf 3,55 Millionen.

Weil Ertragslage und Finanzierung ungenügend sind, ist die Sportbahnen Braunwald AG in Liquiditätsengpässe geraten, wie es im Kommentar zur Jahresrechnung heisst. Der Unsicherheit über die Fortführungsfähigkeit, die daraus resultiert, sei sich der Verwaltungsrat bewusst. Man schätze sie positiv ein und habe Massnahmen ergriffen. Und man hofft, dass sich nicht der Geschäftsgang schlechter als geplant entwickelt. Was Verwaltungsrat und Geschäftsleitung bereits ausgearbeitet haben, wollen sie an der GV aufzeigen.

Die Sonne lacht nicht immer

In der Sommer- und Herbstsaison waren Erträge und Frequenzen im Rahmen der Vorjahre, wie Trümpi schreibt. Man habe aber dank umsichtiger Führung und Personalplanung mit mehrheitlich Saisonangestellten und Freelancern bei den Kosten sparen können. Das Wetter ist gemischt in Erinnerung: ein «prächtiger» Juni, gewittrige Wochenenden im Juli und «wettermässig nicht befriedigende» Spätsommer- und Herbstmonate.

Auch im Winter «fehlten die sonnigen Wochenenden» laut Trümpi – dies «bei hervorragenden Schnee- und Pistenverhältnissen über die ganze Winterzeit». «Dies drückt die höher erwarteten Wintererträge wieder aufs Mittelmass.» Gehofft habe man auf Mehrerträge nach einem frühen Winterstart und idealen, rege benützten Pisten über Weihnachten und Neujahr sowie einem Januar mit meist sonnigen Wochenenden. Ein Mittelmass, das aber noch gut zehn Prozent über den unbefriedigenden beiden Saisons zuvor liege.

Übers Jahr gesehen, haben die Sportbahnen Braunwald 2,03 Millionen Franken Verkehrsertrag und 865'000 Franken Gastronomie-Ertrag erzielt.

Das Material leidet

Bei den Aufwänden zahlen die Sportbahnen Braunwald 1,59 Millionen für das Personal. Dann 279'000 Franken für Waren und 243'500 Franken für Unterhalt und Reparaturen sowie weitere Posten, die sich zu 2,7 Millionen Aufwand summieren. Fahrwerkdefekte und beim ältesten Pistenfahrzeug auch ein Motorschaden werden von Trümpi notiert. Es wird ausgemustert, doch die hohen Reparaturkosten belasteten. Die Bahnanlagen seien dagegen für die nächsten Jahre «im technischen und betrieblichen einwandfreien und sicheren Zustand». Investitionen seien weiterhin auf das Notwendigste reduziert.

«Bei hervorragenden Schnee- und Pistenverhältnissen über die ganze Winterzeit fehlten die sonnigen Wochenenden. Dies drückt die höher erwarteten Erträge wieder aufs Mittelmass.»

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