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Wanderweg an der Linth wird zum Steg

Die Linth unterspült am Auelichopf den Wanderweg Ennenda–Mitlödi. Die Suche nach einer Lösung hat gedauert, nun will die Gemeinde Glarus bauen.

Fridolin
Rast
04.04.18 - 04:30 Uhr
Tourismus
Beim Auelikopf hat die Linth den Wanderweg unterspült und zum Teil weggerissen.
Beim Auelikopf hat die Linth den Wanderweg unterspült und zum Teil weggerissen.
FRIDOLIN RAST

Seit anderthalb Jahren ist der Wanderweg zwischen dem Mühlefuhr und dem Martinsheim in Ennenda gesperrt. Nun teilt die Gemeinde Glarus mit, wie sie den Weg wiederherstellen will: Mit einem 36 Meter langen Metallsteg, der geschätzte 90'000 bis 100'000 Franken kostet und einen Meter oberhalb des heutigen Weges verläuft. Die Baubewilligung liegt seit Januar vor.

Im Sommer soll der Bau des Stegs beginnen: Im Fels verankerte Längsträger, Metalldielen und Bekiesung. «Mit Kofferung ist die Lösung sicherer als mit Holzbrettern, und Metallgitter kamen nicht in Frage, weil dann der Weg für Hunde nicht geeignet ist», sagt dazu Katrin Egger, Medienbeauftragte der Gemeinde. Zusätzlich zur Linth am Auelichopf soll der Steg eine kleine Hangrutschung auf der Nordseite überbrücken.

Hindernislauf um einen Felskopf

Immer wieder ist der Wanderweg von Hochwasser erodiert worden, denn der ganze Weg liegt im Gewässerraum der Linth, wie die Gemeinde erklärt. Mehrmals habe die Gemeinde auch schon den Weg reparieren müssen. Im September 2016 dann sperrte man den Wanderweg aus Sicherheitsgründen.

Die Gemeinde hätte die Reparatur gern einfach gehabt und «im Sinne einer langfristigen Sicherung» ein «geringfügiges» Stück vom Auelichopf abgetragen. Schon 2015 habe man ein Baugesuch präsentiert, so die Mitteilung. Doch der Kanton – genauer die Kantonale Natur- und Heimatschutzkommission, die von Amtes wegen hinschauen musste – beschied offenbar, dies sei «nicht bewilligungsfähig».

Einmal müsse der Gewässerraum möglichst unverändert bleiben, dann betreffe der Weg auch ein geschütztes Waldbiotop, und zuletzt sollte der Eingriff wenn möglich reversibel sein, lautet die Erklärung von dieser Seite.

Weg und Landschaft bedeutend

Jedenfalls war man sich einig, dass der Wanderweg einem der schönsten Linthabschnitte entlang verläuft, weil einzig hier zwischen Mitlödi und Ennenda der Gebirgsfluss nicht durch Kraftwerke verbaut ist. Das erklärt Fritz Marti, Präsident der Glarner Wanderwege und früherer Kantonsoberförster. Ausserdem sei der Weg bedeutend, verläuft doch sowohl der Suworow-Weg als auch der Glarus-Rundweg über dieses Stück. Und es sei entscheidend, dass auf dem Abschnitt Wander- und Veloweg getrennt bleiben könnten. Und: Immerhin sei die Kunstbaute, die nun entsteht, selber eine kleine Sehenswürdigkeit.

Als Herr über die Wanderwege hätte Fritz Marti gern schneller eine Lösung gehabt. Katrin Egger relativiert, man liege noch im Schnitt dessen, was Kanton und Gemeinde für ein Verfahren brauchen. Respektive für drei Verfahren. Laut Mitteilung ging es um ein (abgelehntes) Baugesuch, eine Bauermittlung für die beste Lösung und ein (bewilligtes) Baugesuch.

Aufgeben nicht zur Diskussion

Den Weg aufzugeben und die Fussgänger wieder über die Uschenrietstrasse zu schicken, war keine Option, wie Katrin Egger betont: «Der Uferweg ist sehr beliebt, das zeigte auch eine Unterschriftensammlung.» Und der Weg an der Linth sei viel charmanter als jener über die Strasse, der seit 2016 als Umleitung signalisiert ist.

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