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Traversina-Zentrum stockt

Vier Institutionen des Mittelbündner Gesundheitswesens wollen sich per 1. Januar 2019 zu einem Gesundheitszentrum zusammenschliessen. Auf strategischer Ebene klemmts jedoch.

28.03.18 - 04:30 Uhr
Tourismus
Vier Institutionen wollen sich zusammentun, doch auf strategischer Ebene hapert es noch für das Gesundheitszentrum Mittelbünden.
Vier Institutionen wollen sich zusammentun, doch auf strategischer Ebene hapert es noch für das Gesundheitszentrum Mittelbünden.
ARCHIV/SÜDOSTSCHWEIZ

Vollmundig wurde das in Mittelbünden per 1. Januar 2019 geplante Gesundheitszentrum Traversina vor Jahresfrist vorgestellt. Die Idee: Das Evangelische Pflege- und Altersheim in Thusis, das Spital Thusis, die Spitex Viamala und das Pflegezentrum Glienda in Andeer sollten die Herausforderungen im Gesundheitswesen in der Peripherie gemeinsam angehen, ohne dass es bei den insgesamt 450 Stellen zu einem Abbau kommen würde. Mit dem regional breit abgestützten Gesundheitszentrum Traversina könne man Synergien schaffen und ein attraktiver Arbeitgeber in der Region bleiben, hiess es damals. Noch im November hörte man, dass die Entscheide in den Trägerschaften der vier Institutionen bis Ende Jahr gefällt werden sollen.

Dazu kam es bis heute aber nicht. So scheinen bei der Detailberatung einige Entscheidungsträger die Ziele nicht mehr im Blick zu haben. Bei der heutigen Lenkungsausschuss-Sitzung, die in Thusis stattfindet, müssten die vier beteiligten Betriebe nun definitiv Ja sagen, damit der Zusammenschluss per 2019 umgesetzt werden kann.

Der Präsident des Traversina-Ausschusses und der Spitex Viamala, Johannes Pfenninger, scheint daran zu zweifeln. «Es wird sich zeigen, ob der Zusammenschluss wirklich jetzt passiert oder ob man das verschieben muss. Oder wie auch immer.»

Sand im Getriebe

Laut Pfenninger ist die Zeit für einen Entscheid reif. Denn die erforderlichen rechtlichen Grundlagen wurden erarbeitet, diskutiert und bereinigt. Auch alle Gemeinden des Glienda-Gemeindeverbandes hätten zur Statutenänderung Ja gesagt, die für die Gründung des Gesundheitszentrums nötig sei – alles ganz ohne Probleme. «Ich habe aber immer erwartet, dass Sand ins Getriebe kommt. Und das ist jetzt, da es konkret wird, auch passiert», sagt Pfenninger.

Gerade auf strategischer Ebene gebe es die Tendenz, Eigeninteressen wahren zu wollen. «Es geht nun darum, wer wie viel zahlt und wer wo vertreten ist.» Dazu kämen gewisse «persönliche Unverträglichkeiten». Dass man kritisch ist, versteht Pfenninger. Ihn würde es aber «beelenden», wenn die persönlichen Differenzen das Zentrum Traversina gefährden würden.

Nichts von Differenzen wissen will Curdin Capaul, Stiftungsratspräsident des Spitals Thusis: «Es stimmt, es gibt Verzögerungen. Aber wir sind guter Dinge.»

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