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Skigebiete starten gut, verlieren dann aber an Schwung

Die Wintersportgebiete in der Region blicken auf eine durchwachsene Saison zurück. Sie ging früh los, am Ende spielte das Wetter aber nicht mehr so recht mit. Der Vergleich zum Vorjahr fällt teils überraschend aus.

Christine
Schibschid
19.03.18 - 04:00 Uhr
Tourismus
Der Winter ist noch nicht vorbei: Am Flumserberg läuft die Saison noch bis zum 8. April.
Der Winter ist noch nicht vorbei: Am Flumserberg läuft die Saison noch bis zum 8. April.
BERGBAHNEN FLUMSERBERG

Erfreulich war, dass die Saison früh begonnen hatte – da sind sich die Verantwortlichen bei den Wintersportgebieten einig. «Wir hatten seit Anfang Dezember Schnee», sagt Vreni Rüdisüli von den Sportbahnen Amden. Rüdisüli spricht von einer guten Saison, fügt aber hinzu: «Sie hätte noch besser sein können.»

Das Wetter habe nicht so recht mitgespielt. «Am Wochenende war es fast nie schön.» Da Amden ein Gebiet für Tagesausflügler sei, spiele das Wetter eine besondere Rolle. Konkrete Zahlen lägen noch nicht vor, die Bilanz falle aber sicher trotzdem viel besser aus als vergangenes Jahr. «Wir haben weiterhin viele Familientageskarten verkauft», so Rüdisüli. Der Saisonkartenverkauf habe zugelegt. «Das hat mit dem frühen Schnee zu tun.»

Mit «Burglind» und «Evi» gekämpft

Von einem durchzogenen Winter spricht Roger Meier, Geschäftsführer der Sportbahnen Atzmännig. Dort endete die Saison am 5. März, die Liftbügel sind schon weggeräumt.

Der Dezember sei sehr stark gewesen, der Januar dürftig. «Wir hatten mit den Stürmen ‘Burglind’ und ‘Evi’ zu kämpfen, ausserdem gab es starke Regenfälle», sagt Meier. Im Februar hätten die Sportbahnen dann doch noch sehr oft Schneesport anbieten können, obwohl nicht viel Schnee gelegen sei. «Insgesamt bringen wir es diesen Winter auf 68 Betriebstage, das sind deutlich mehr als die 34 im vergangenen Jahr.» Um die 70 Betriebstage seien für das Gebiet bereits viele.

«Viele Betriebstage bedeuten aber nicht automatisch viel Umsatz», sagt Meier. Entscheidend sei, dass der Schnee zum richtigen Zeitpunkt liege. «Im Februar gab es zum Beispiel gerade mal zwei Sonnentage.» Somit liegt der Umsatz der vergangenen Wintersaison im Atzmännig trotz allem etwa 25 Prozent unter dem des Vorjahres.

Im Winter 2016/17 war es an den wenigen Betriebstagen teils richtig voll im Gebiet. Anfang 2017 habe es drei «Bomben-Wochenenden» gegeben. Anfang 2018 sah das anders aus, möglicherweise auch, weil die Leute schon im Dezember auf ihre Kosten gekommen seien. «Irgendwann scheint die Luft draussen zu sein», sagt Meier. Die Jahresbilanz für 2018 sieht er aber durch den schwachen Auftakt nicht in Gefahr. Das Kerngeschäft im Atzmännig ist der Sommer.

Durchschnittlicher Winter

Von einer durchschnittlichen Saison spricht Sepp Ruoss, Inhaber des Skilifts Bildhaus am Ricken. Der Lift sei fast den ganzen Dezember gelaufen. «Besonders wichtig war, dass wir zwischen Weihnachten und Neujahr Betrieb hatten.» Im Januar sei der Schnee allerdings geschmolzen. In den Sportferien habe der Lift still gestanden. «Der Februar war so lala – wir konnten den Lift immer wieder laufen lassen, aber es lag wenig Schnee», so Ruoss. Ausserdem sei es kalt und windig gewesen.

«Die Saison war gut, sie hätte aber noch besser sein können.»

Insgesamt war der Lift an 32 Tagen in Betrieb, vergangenes Jahr waren es 25 gewesen. «Mit Blick auf die vergangenen fünf Jahre war die Saison durchschnittlich, mit Blick auf die vergangenen zehn Jahre jedoch unterdurchschnittlich», sagt Ruoss. Weil immer weniger Schnee liegt, dachte er auch schon ans Aufgeben. Doch das ist vorerst vom Tisch. «Wir haben wieder investiert und wollen in den nächsten paar Jahren weitermachen, um das reinzuholen.»

Ähnlich wie Ruoss’ Fazit fällt das von Evelyne Hengartner vom Skilift Oberholz aus. «Dass die Pisten an Weihnachten und Neujahr weiss waren, war herrlich.» Die Wärme im Januar und die Stürme hätten den guten Auftakt aber relativiert. «Immerhin konnten wir in der zweiten Woche der Skiferien ein paar Tage aufmachen», so Hengartner. Positiver klingt Stefan Rüsch, Präsident des Vereins Rickenloipe. Dort ist die Saison seit dem 4. März zu Ende. «Wir haben noch keine Zahlen, aber vom Gefühl her war sie gut.» Die Loipe sei mehr Tage als üblich offen gewesen. Rüsch schätzt, dass es bis zu 80 waren. «Es gab allerdings ein Januarloch – da ist nichts gelaufen.» Die vielen Betriebstage seien auch dem Einsatz des Loipenteams zu verdanken. Es habe den teils knappen Schneeverhältnissen mit Schaufeleinsätzen erfolgreich getrotzt.

Gute Zahlen am Flumserberg

Noch nicht vorbei ist die Wintersaison am Flumserberg. «Wir sind noch gut unterwegs», sagt CEO Heinrich Michel. Das Wetter im wichtigen Monat Feb- ruar habe den Wünschen der Bergbahnen jedoch nicht entsprochen. «Dank dem frühen Winterstart und dem starken Dezember liegen wir aber immer noch rund zehn Prozent über den Vorjahreszahlen und rund acht Prozent über dem Fünfjahresschnitt.»

Am Flumserberg dauert die Saison noch bis zum 8. April. «Es liegt noch sehr viel Schnee. Wir sind zuversichtlich, dass wir noch viele Gäste an den Berg locken können und die Wintersaison mit sehr guten Umsatzzahlen abschliessen werden», sagt Michel.

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