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Dank wenig Schnee und Schlechtwetter weniger tödliche Bergunfälle

In der Schweiz sind im vergangenen Jahr 103 Menschen beim Bergsteigen oder Bergwandern tödlich verunglückt, weniger als im Jahr davor. Grund dürfte sein, dass wegen Schneemangels und wechselhaften Wetters weniger Touren unternommen wurden.

Agentur
sda
19.03.18 - 11:48 Uhr
Tourismus
In den Schweizer Bergen sind im vergangenen Jahr weniger Menschen tödlich verunglückt als in anderen Jahren. Ein Grund dafür dürfte das wechselhafte Sommerwetter gewesen sein. (Archivbild)
In den Schweizer Bergen sind im vergangenen Jahr weniger Menschen tödlich verunglückt als in anderen Jahren. Ein Grund dafür dürfte das wechselhafte Sommerwetter gewesen sein. (Archivbild)
KEYSTONE/GIAN EHRENZELLER

Die Zahl der Bergtoten war im Vergleich zu 2016 um 8 Prozent tiefer, wie der Schweizer Alpen-Club (SAC) am Montag mitteilte. Eine Zunahme gab es allerdings bei den Bergwanderern. Von ihnen kamen im vergangenen Jahr 54 ums Leben, gegenüber 43 im Vorjahr.

Dagegen erlitten auf Hochtouren weniger Menschen tödliche Unfälle, nämlich 21 (Vorjahr: 31). Skitourengänger verunglückten 10 (18) tödlich, und beim Felsklettern gab es zwei (vier) Todesopfer. Häufigste Unfallursache waren Stürze oder Abstürze; sie forderten 68 Opfer. 40 dieser Verunglückten waren Bergwanderer und -wanderinnen.

In Lawinen starben 2017 weniger Wintersportler als im Vorjahr. Von insgesamt 14 Getöteten waren sieben mit Tourenski unterwegs, vier waren Freerider und drei trugen Schneeschuhe. Acht Berggänger starben wegen Felsstürzen und vier in Steinschlägen. Wegen eines Blitzschlages kam eine Person ums Leben.

Ausländerinnen und Ausländer wurden 2017 überproportional häufig Opfer von tödlichen Unfällen beim Bergsport: 43 der 103 Opfer waren ausländische Staatsbürger, 60 hatten einen roten Pass. Von den Ausländern stammten die meisten aus Deutschland und Italien. 83 tödlich Verunglückte waren Männer und 20 Frauen.

Tiefer als im Vorjahr war 2017 mit 154 auch die Zahl der Todesfälle in den Bergen; gemeint sind Menschen, die auf einer Tour zum Beispiel infolge einer Erkrankung sterben.

Aus Notlagen gerettet werden mussten in den Alpen und im Jura insgesamt 2712 Personen. Das waren 4 Prozent weniger als im Vorjahr. 931 dieser Geretteten waren gar nicht oder nur leicht verletzt. Das Bergwandern sticht auch hier heraus: Einzig bei dieser Sportart kamen mit 1237 mehr Touristen in Not als im Vorjahr mit (1196).

Der Alpen-Club geht davon aus, dass wegen des wenigen Schnees zwischen Januar und April 2017 weniger Menschen auf Ski und Schneeschuhen in den Bergen unterwegs waren. Im Sommer dürften dann wegen des wechselhaften Hochsommerwetters weniger Menschen eine Tour im Gebirge unternommen haben.

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