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Die Sportwoche sorgt bei Skigebieten für Schlittenmangel

Die Glarner Sportwoche hinterlässt Spuren in den Skigebieten. Und das freut die Betreiber, die diesen Erfolg vor allem Mutter Natur zu verdanken haben, wie sie sagen.

Südostschweiz
06.02.18 - 04:30 Uhr
Tourismus
Sonnenstrahlen und Neuschnee: Während den Glarner Sportferien herrschen traumhafte Wetterverhältnisse in den Skigebieten, so wie hier in Braunwald.
Sonnenstrahlen und Neuschnee: Während den Glarner Sportferien herrschen traumhafte Wetterverhältnisse in den Skigebieten, so wie hier in Braunwald.
PRESSEBILD

Nach einer Woche im Schnee drücken die Glarner Kinder wieder die Schulbank. So geht es auch Julen (13) und Liven (10) Karrer aus Oberurnen, die mit zwei Jahren zum ersten Mal auf Skiern standen. Ihre Sportferien verbringen sie immer in Elm. Die vielen Freiheiten in der Skischule würden ihnen besonders gefallen. Denn sie haben klare Vorstellungen davon, was sie lernen wollen: «Wir wollten unbedingt Tiefschnee fahren und noch mehr Tricks lernen», erklärt Julen. Das gehe am besten im Pulverschnee, denn dann sei es nicht so schmerzhaft, wenn man umfalle.

Die Schlitten sind ausgegangen

Doch nicht nur die Schüler kamen in der Sportwoche auf ihre Kosten. Auch die Skigebiete ziehen eine positive Bilanz. Für Fridolin Hösli, Geschäftsführer des Tourismusbüros Braunwald, war die vergangene Woche «sensationell». Im Vergleich zu den vergangenen Jahren seien deutlich mehr Gäste nach Braunwald angereist, was vor allem auf die guten Wetterverhältnisse zurückzuführen sei. Auffällig seien die vielen Schulklassen: «Das hat uns fast an unsere Kapazitätsgrenzen gebracht», erzählt er. Die Schlitten seien restlos ausgebucht gewesen. «Wir wollten sogar Schlitten von anderen Orten anfordern, doch da zeigte sich offenbar das gleiche Bild.» Eine markante Zunahme beobachtet Hösli auch bei den Spaziergängern. Immer mehr Leute begeben sich auf Panoramawanderungen. Das liege im Trend.

«Die Sportwochenkurse wurden mit 80 Kindern überdurchschnittlich gut besucht und es fanden zahlreiche Sportlager statt», sagt Hösli. Die Glarner Sportwoche ist für den Betrieb in Braunwald entscheidend. Doch: «Ebenso wichtig sind für uns die Sportferien der Zürcher, die am 12. Februar beginnen. Dann sind jeweils alle Chalets und fast alle Hotels ausgebucht.» Auch in dieser Saison sehe es gut aus.

Raus aus den Skiern, rein ins Auto

Erfreut über die Besucherzahlen und das Wetter ist auch Fritz Lütschg, Betriebsleiter des Skilifts Schilt. «In der Sportwoche waren rund 100 Skischüler bei uns. Das ist viel.» Fast die ganze Woche strahlte die Sonne und die Stimmung sei grossartig gewesen. Sogar als am Donnerstag der Schnee fiel, hielt die Gäste laut Lütschg nichts davon ab, die Pisten herunterzuheizen. Die meisten Besucher kämen aus dem Glarnerland, vor allem aus den Gemeinden Glarus und Glarus Nord. Vereinzelt seien Gäste aus anderen Kantonen angereist, um in ihren Ferienhäusern Zeit zu verbringen, sagt Lütschg.

Gemäss Bruno Landolt begrüsst man auch in Elm vorwiegend Glarner Gäste. Der Direktor der Sportbahnen Elm erklärt: «Die Sportwoche ist geprägt von einheimischen Besuchern. Die Sportferien in anderen Kantonen haben eher wenig Einfluss auf uns.» Auch in Elm seien die Wetterverhältnisse optimal gewesen. Man habe hohe Besucherzahlen verzeichnet, wobei die Pisten nicht überfüllt gewesen seien. Besonders erfreut ist Landolt darüber, dass die Talabfahrt geöffnet war. Letztes Jahr hatte es dafür zu wenig Schnee. «Die Gäste schätzen es sehr, wenn sie bis ins nach Hause bis ins Tal oder zu ihrem Auto fahren können», sagt er.

Skischüler sind lernwillig

Die Piste geniessen will gekonnt sein. Deshalb hatten die Skischulen alle Hände voll zutun. Was es bedeutet, eine Gruppe Skischüler sicher den Hang herunterzubringen, weiss Claudia Freitag. Sie leitet die Ski- und Snowboardschule Elm. «Diese Sportwoche waren 180 Kinder bei uns. Sonst haben wir nie so viele Schüler», sagt sie. Überhaupt seien die Sportferien immer die intensivste Zeit der Saison. Drei Busse fuhren täglich 90 Kinder von Ziegelbrücke nach Elm in die Skischule.

Der Leiterin fällt auf, dass sich die Kinder immer mehr fürs Skifahren interessieren: «Die Kinder aus dem Glarnerland kommen oft nach Elm – nicht nur in den Ferien. Darum sind sie richtig routiniert. Sie wissen, wie man sich auf der Piste verhalten muss.» Auch Julen und Liven kennen das Gebiet wie ihre Westentasche. Für sie steht fest: «Nächstes Jahr kommen wir wieder, um unsere Tricks zu verbessern.» Liven kann die nächsten Sportferien bereits jetzt kaum erwarten und ruft: «Wir kommen, ganz, ganz sicher!»

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