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Schluss mit Partyhotel: Laax setzt auf Lifestyle

Statt nur auf Party legt man im neu gestalteten und umgebauten «Riders Hotel» in Laax in Zukunft auch Wert auf gutes Essen. Das ehemalige Partyhotel kam auch bei den jungen Gästen nicht mehr gut an.

10.12.17 - 10:00 Uhr
Tourismus
Komplett neue Zimmer: Wo früher bis zu sieben Gäste wohnten, sind schicke Doppelzimmer entstanden.
Komplett neue Zimmer: Wo früher bis zu sieben Gäste wohnten, sind schicke Doppelzimmer entstanden.
LAAX/MICHAEL ADAMINA

«Riders Hotel» steht neu oberhalb des Einganges des ehemaligen «Riders Palace» in Laax geschrieben. Nach der Neugestaltung des Hotels mussten nämlich auch ein neuer Name und ein neues Logo her. Nach der Eröffnung vor 16 Jahren war das «Riders Palace» bekannt als Partyhotel, in dessen Club regelmässig international bekannte Acts für wilde Parties sorgten. Von diesem Image will man jetzt aber definitiv wegkommen.

Die Ansprüche steigen

Um dies zu erreichen, hat man in Laax nicht nur das Konzept geändert, sondern gleich das ganze Hotel für drei Millionen Franken umgebaut. Bis auf den Rohbau wurde alles herausgerissen. Das Ergebnis: Aus Zimmern, die einst sieben Leute gleichzeitig beherbergten, sind moderne Doppelzimmer geworden. Sie erfüllen nicht nur ihren Zweck, wie sie das bisher taten, sondern sind auch sehr schlicht und modern eingerichtet. Neu gibt es im «Riders Hotel» auch einen Fitness- und Yogaraum und vegetarisches Essen.

«Unsere Zielgruppe ist nicht nach Alter definiert, sondern nach dem Lifestyle.»

Klingt nicht mehr unbedingt nach einem Hotel für junge Menschen. Falsch. Denn auch die Ansprüche und Bedürfnisse junger Leute haben sich offenbar stark verändert, wie der neue Hoteldirektor, Roger Heid, bei der Eröffnung des umgestalteten «Riders Hotels» erklärte. Auslöser für das neue Konzept sei gewesen, dass die Zahl der Übernachtungen stetig abgenommen habe. «Es hat sich gezeigt: Günstig bedeutet nicht unbedingt, dass mehr Leute kommen.» Heid ist überzeugt, dass heutzutage auch das junge Publikum höhere Ansprüche an eine Unterkunft hat. «Ich glaube, der Druck steigt immer mehr – auch bei jungen Leuten. Vielleicht ist es auch so, dass Leute, die es sich leisten können, hier Skiferien zu machen, auch ein entsprechend schönes Hotel wollen», sagte Heid.

Obwohl die Mehrheit der 63 Hotelzimmer neu Doppel- oder Viererzimmer sind, gibt es auch nach dem Umbau noch vier Mehrbettzimmer, sogenannte Dorms. «Sie sind aber auch jetzt noch am wenigsten gut gebucht», erzählt Heid.

Von der Piste zum Hoteldirektor

Heid ist nicht nur neuer Hoteldirektor des «Riders Hotels», er hat auch bei der ganzen Neugestaltung mitgewirkt – gemeinsam mit «ein paar Freunden». Das Spezielle daran: Weder Heid noch seine Freunde sind Hoteliers. Vielmehr sind sie leidenschaftliche Snowboarder. «Reto Gurtner wollte, dass wir aus dem ‘Riders’ etwas Neues machen», so Heid. Dabei habe Gurtner volles Vertrauen in sie gehabt, «das war schon crazy».

Mit dem neuen Konzept will man laut Heid nicht mehr unbedingt nur Jugendliche ansprechen. «Unsere Zielgruppe ist nicht nach Alter definiert, sondern nach dem Lifestyle.» Es sollten Leute angesprochen werden, die eine Leidenschaft für Musik, Snowboarden oder Skifahren, gutes Essen und Design teilten, sagt er. «Solche Leute gibt es zwischen 20 bis über 50.» Auch das Personal teile diese Leidenschaft, und damit wolle man im «Riders Hotel» auch «eine spezielle Stimmung schaffen». Auch setze der «Riders Club», der ebenfalls neu gestaltet wurde, in Zukunft nicht mehr primär auf die grössten Acts.

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