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Regierung will keine umfangreiche Tourismusstudie

Regierungsrat Parolinis geplante, breit angelegte Studie für 400 000 Franken stiess bei den Regierungskollegen trotz Tourismuskrise nicht auf Gegenliebe.

06.12.17 - 04:30 Uhr
Tourismus
Eine tief greifende Studie über die Wertschöpfung des Tourismus, die das Amt für Wirtschaft und Tourismus durchführen wollte, fand jedoch nicht gross Beachtung im Rat.
Eine tief greifende Studie über die Wertschöpfung des Tourismus, die das Amt für Wirtschaft und Tourismus durchführen wollte, fand jedoch nicht gross Beachtung im Rat.
Staff - Fotopower.ch / SYMBOLBILD

Womit könnten die Gäste wieder nach Graubünden gelockt werden? Dies war gestern im Grossen Rat vorder- und hintergründig immer wieder ein Thema. Vor allem das touristische Potenzial, das von kulturellen Projekten wie Netzers Julierturm ausgeht, wurde lang und breit diskutiert.

Eine tief greifende Studie über die Wertschöpfung des Tourismus, die das Amt für Wirtschaft und Tourismus durchführen wollte und die im August von der Regierung abgelehnt wurde, fand jedoch nicht gross Beachtung im Rat. Sie war lediglich Thema für die Geschäftsprüfungskommission, die beantragte, das Budget um die für die Studie nötigen 400 000 Franken zu kürzen.

«Logiernächte sagen nicht viel über Trends im Tourismusgeschäft aus»

Nach zehn Jahren wäre es an der Zeit, genau zu evaluieren, wie stark der Kanton Graubünden tatsächlich vom Tourismus abhängig sei, meinte der für die Studie zuständige Regierungsrat Jon Domenic Parolini. «Die Logiernächte sind wohl ein Indikator dafür, wie es in den Hotels des Kantons aussieht. Ansonsten sagen sie aber nicht sehr viel über die Trends und Entwicklungen im Tourismusgeschäft aus», meinte er weiter.

So würden zum Beispiel Fünfstern-Gäste heute weniger Geld ausgeben als noch vor einigen Jahren, worauf ein Vertreter der Hotellerie Parolini kürzlich hingewiesen hatte.

Lieber andere Prioritäten setzen

Die Studie hätte die Wertschöpfung des Tourismus im Kanton in einen grösseren Zusammenhang gestellt. «Wir wollten untersuchen, was das lokale Gewerbe am einzelnen Gast verdient. Solche Studien sind in anderen Kantonen erfolgreich durchgeführt worden und eröffneten neue Einsichten.»

In Graubünden hätte man insbesondere auch regionale Unterschiede in der touristischen Entwicklung aufzeigen und politische Schlüsse daraus ziehen können. In der Regierung wurde dieses Projekt diskutiert, sie entschied sich aber gegen die Umsetzung, wie Parolini sagte. Die Regierung habe erklärt, man wolle im Bereich Tourismus lieber andere Prioritäten setzen.

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GR-Tourismus: Soeben ward das "Weissbuch" präsentiert (um im Gestell zu verstauben für wie viele Staatsfranken?), nun wird die "im August regierungsabgelehnte" Fr. 400'000-Studie von der Geschäftsprüfungskommission "budgetstreichend" beantragt.
Stattdessen "habe die Regierung erklärt, man wolle im Bereich Tourismus lieber andere Prioritäten setzen".
EXAKT diesen Hotspot-Fokuszentrum-Eyeofthestorm-Punkt würde doch aber das Publikum interessieren zu erfahren: WAS die Regierung nun im Tourismus will!
Ich dachte zwar, das sei seit Jahren der "Offizielle Gesundheitstourismus" (im Gegensatz zu meinem), den ich aber unscheinbar bis unsichtbar finde.
Äh... hat die Regierung denn gemäss dem Schlusssatz in obigem Artikel - ebenso wie wir das berüchtigterweise von GRF kennen - SCHON wieder eine "Neue Strategie". Bitte nein - oder wenn, dann die Richtige - denn ich lachte die letzten Jahre so viel, dass es eher UNgesund wird.

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